480 Teilnehmerinnen und Teilnehmer

BHB-Kongress in unsicheren Zeiten diskutiert Nachhaltigkeit - und ihre Chancen

Die Ruhe vor dem Sturm: der diesjährige BHB-Kongress in Bonn hat heute begonnen.(Quelle: Dähne Verlag, Götz)
Die Ruhe vor dem Sturm: der diesjährige BHB-Kongress in Bonn hat heute begonnen.
29.11.2023

Knapp 480 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind heute zum zweitägigen BHB-Kongress 2023 nach Bonn gekommen - eine Teilnehmerzahl "am oberen Ende" im Vergleich zu den bisherigen Kongressen, wie BHB-Hauptgeschäftsführer Peter Wüst in seiner Begrüßung betonte. Rund 100 Teilnehmer kommen aus dem Handel.

"Wir haben gerade viele Krisen, viele Dinge, die nicht normal sind", sagte Wüst, der seine Begrüßung allein bestritt, weil Peter Tepaß, Obi-Vorstandsmitglied und Sprecher des BHB-Vorstands, erkrankt ist. Konkret kritisierte er das große Unsicherheitspotenzial sowie den "Verordnungswirrwar und das Nichthandeln in der Politik". In der Branche hat sich das in einem knapp dreiprozentigen Umsatzminus bis Oktober niedergeschlagen. Er sagte aber auch: "Gleichwohl sind wir in einer Branche, die Chancen hat." Er rief die Branche dazu auf, gemeinsam das Thema Do-it-yourself als Trendthema zu kommunizieren. "Wir brauchen tolle Produkte, die sich die Menschen leisten können", meinte er und räumte ein: "Vielleicht sind manche Produkte auch ein bisschen over-engineered."

Der Kongress startete mit Sozial- und Nachhaltigkeitsthemen. Zu einem Impulsvortrag über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz war Torsten Safarik, Präsident des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa), online zugeschaltet. Er betonte: "Wir verlangen nichts Unmögliches von Ihnen", und hob hervor, dass seine Behörde mit Augenmaß vorgehe. Ausdrücklich bedauerte er, dass einige NGOs das Gesetz für Kampagnen missbrauche. Aber er unterstrich auch die moralische Pflicht, "nachzusehen, wer für unseren Wohlstand arbeitet" - nämlich auch Menschen, die nicht das Glück haben, in einem Land wie Deutschland geboren zu sein.

"Nachhaltigkeit: Das zentrale gemeinsame Handlungs- und Innovationsprinzip des 21. Jahrhunderts" hat Michael Kuhndt seinen Vortrag überschrieben; er kommt von CSCP, einem internationalen gemeinnützigen "Think and do tank". Seine Botschaft: "Eigentlich ist Nachhaltigkeit eine tolle Chance." Dazu gehöre allerdings auch: "Es geht um nichts anderes, als unsere Produktions- und Konsummuster zu verändern." Zentrale Punkte seines Vortrags waren Biodiversität, das Recht auf Reparierbarkeit und Greenwashing.

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