Der Naturfarben-Hersteller hat seinen Sitz im niedersächsischen Jever.
Der Naturfarben-Hersteller hat seinen Sitz im niedersächsischen Jever.

Biopin | Langfassung

Mensch und Natur im Einklang

Die Biopin-Gruppe legt bei der Farbenentwicklung und Herstellung Wert auf Wohngesundheit, Nachhaltigkeit und Natürlichkeit. Erst kürzlich hat die Meffert AG Anteile am Unternehmen erworben.   

Die Meffert AG beteiligt sich seit Beginn des Jahres 2022 an der Biopin-Gruppe. Das 1983 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Jever produziert und vertreibt auf über 20.000 m2 Grundstücksfläche Naturfarben und Holzöle. Man habe in den vergangenen Jahren ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet, hebt der Anbieter hervor. „Naturfarben sind ein wichtiger Zukunftsmarkt mit permanent wachsender Nachfrage“, weiß auch Klaus Meffert. Der Vorstandsvorsitzende des gleichnamigen Unternehmens ist überzeugt: „Unser Portfolio kann durch die Beteiligung perfekt ergänzt werden.“ Thomas Klapproth, Geschäftsführender Gesellschafter von Biopin, bekräftigt diese Entscheidung. „In diesen stürmischen Zeiten gilt es als Zukunftssicherung, mit der Meffert AG einen starken Partner an der Seite zu haben“, unterstreicht er.  

Wohngesundheit im Fokus

Kunden aus dem Heimwerker- und Profibereich finden bei Biopin biologische, umweltverträgliche Lacke, Öle, Wachse und Holzschutzlasuren für den Wohn- und Außenbereich. Die Produkte sind laut Aussage des Anbieters besonders langlebig und einfach zu verarbeiten. Diese Kriterien stehen für die Firmenphilosophie von Biopin. Bei der Herstellung kommen nachwachsende Rohstoffe wie pflanzliche Öle, Harze und ungiftige Mineralpigmente zum Einsatz. „Unsere Lebensqualität können wir langfristig nur verbessern, wenn wir lernen, im Einklang mit der Natur zu leben“, ist sich Klapproth sicher. Daher fokussiert sich das Unternehmen auf die Entwicklung wohngesunder Produkte. „Unsere Vorfahren wussten die Vorzüge natürlicher Rohstoffe zu schätzen“, berichtet er. So gab es schon vor mehr als 3.000 Jahren in China Holzölanstriche. Der norddeutsche Anbieter baut auf diese jahrtausendealte Geschichte auf – mit den „technischen Möglichkeiten der Gegenwart“, wie er unterstreicht.

Bindemittel aus eigener Produktion

Die für die Farbenproduktion benötigten Bindemittel stellt Biopin selbst her. Dafür werden pflanzliche Öle wie Lein-, Distel-, Ricinen-, Holz- oder Calendula-Öl unter hohen Temperaturen verkocht. Durch diese Bindemittel benötigen die wässrigen Innenlasuren keine Konservierungsmittel. Ein Beispiel dafür ist das Arbeitsplatten-Hartöl. Es eignet sich für die Erstbehandlung und Nachpflege unter anderem von Küchenarbeitsplatten und Esstischen. Pflanzliche Öle und Harze schützen das Material und bringen die Oberflächen zum Glänzen. Nach der Durchtrocknung ist dieses Öl auch für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet.

Sortiment für den Innen- und Außenbereich

Auch für den Schutz und die Pflege von Böden in Wohnbereichen finden sich die passenden Produkte im Sortiment. Diese weisen Schmutz und Feuchtigkeit ab und machen gewachste Beläge atmungsaktiv und antistatisch. Spezielle Öle und Mittel auf der Basis von Bienenwachs dienen zur Behandlung von modernen Massivholzmöbeln oder antiquarischen Objekten. Sie heben den ursprünglichen Holzcharakter hervor, sind atmungsaktiv und wasserabweisend.  

Im Außenbereich ist Holz oft der ultravioletten Strahlung der Sonne ausgesetzt. Sie lässt das Material vergrauen und greift die Beschichtung an. Natürliche Öle in Biopin-Produkten sorgen für einen flexiblen Anstrichfilm, der wiederum vor Wind und Wetter schützt.

Mit dem Arbeitsplatten-Hartöl lässt sich Holz auf natürliche Weise pflegen. 
Mit dem Arbeitsplatten-Hartöl lässt sich Holz auf natürliche Weise pflegen.  (Quelle: Dmitry Zvolskiy, Pexels)
Mit dem Arbeitsplatten-Hartöl lässt sich Holz auf natürliche Weise pflegen. 
Mit dem Arbeitsplatten-Hartöl lässt sich Holz auf natürliche Weise pflegen. 

Direkter Kontakt zum Handel

„Die Erfahrungen der niederländischen Gründerfamilie mit rein pflanzlichen Produkten seit 1924 führen wir weiter. Die Handelsbeziehungen zu unseren Pflanzenöl-Produzenten wurden in den vergangenen Jahren durch persönliche Gespräche und Vor-Ort-Prüfungen ausgebaut. Gerade bei Naturrohstoffen ist dieser direkte Kontakt notwendig, um die Qualität der Öle vor der Ernte prüfen zu können“, erläutert Klapproth.

Nachhaltigkeit beginnt für Biopin mit der Auswahl der Rohstoffe, geht über die klimaeffiziente Herstellung bis zum wohngesunden Produkt. Die Betriebsgebäude werden mit Abwärme beheizt und der für die Produktion benötigte Strom kommt von Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Unternehmens.

Frei von Konservierungsmitteln

„Das ökologische Bewusstsein der Verbraucher im eigenen Wohnumfeld, also bei der Gestaltung und Verschönerung des Zuhauses, nimmt stetig zu“, so der Geschäftsführer von Biopin weiter. Der kontinuierliche Anstieg von Allergien und Atemwegserkrankungen verstärke diesen Trend enorm. In Anbetracht dessen hält sich Biopin bei der Nachweispflicht der Inhaltsstoffe an die Empfehlungen der Bio-Lebensmittelhersteller. Dies bedeutet eine Auslobung frei von Konservierungsmitteln und setzt eine komplett konservierungsmittelfreie Rezeptur voraus.  

Meffert unterstützt in ­Vertrieb und Logistik

„Basierend auf der Mischung aus Tradition und Hightech werden die Biopin-Produkte mit hohem Qualitätsniveau zum Wohl des Verbrauchers und der Umwelt hergestellt“, so Meffert. Das sei ganz im Sinne der Meffert AG. Biopin wiederum profitiere von der weltweiten Vertriebsstärke des Kooperationspartners. Sie ermögliche neue Chancen für den Markt von Naturbaustoffen. „Unser Team ist wirklich froh, dass sich die Familie Meffert mit uns entschieden hat, Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung komplett in Jever zu belassen. Meffert wird uns in den Bereichen Vertrieb und Logistik entlasten, sodass wir uns komplett auf die Weiterentwicklung von pflanzenölbasierten Beschichtungen konzentrieren können“, berichtet der Klapproth abschließend.  

Dies ist die Langversion des Beitrags aus der Printausgabe diy 9/2022

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