Baumärkte gelten als Image-Gewinner

EHI-Studie offenbart Personalmangel im deutschen Einzelhandel

Blick in leere Gänge: Vor allem in den Filialen fehlt der personelle Nachwuchs. 
Blick in leere Gänge: Vor allem in den Filialen fehlt der personelle Nachwuchs. 
23.11.2021

Qualifiziertes und engagiertes Personal zu finden, wird zunehmend schwieriger in Deutschland. Vor allem an Fachkräften mangelt es in vielen Branchen und Regionen, wie die EHI-Studie Talents4Retail zeigt. Demnach betrifft die Suche nach geeignetem Personal im Handel die Verwaltungen, die Filialen und Logistik. „Am stärksten betroffen vom Mangel sind die Filialen, hier fehlen vor allem Fachkräfte und Auszubildende“, sagt Ulrike Witt, Projektleiterin Forschungsbereich Personal und Co-Autorin der Studie. Die Corona-Pandemie habe die prekäre Situation auf dem Arbeitsmarkt nochmals verschärft.

Filialen am stärksten betroffen

80 Prozent der Personalverantwortlichen von Filialen nennen Schwierigkeiten, geeignetes Fachpersonal zu finden. In der Logistik und Zentrale sind es 61 und 53 Prozent. Auch die Besetzung von Ausbildungsplätzen ist für 69 Prozent in den Filialen ein Problem. In der Logistik und Zentrale sieht es mit 30 und 15 Prozent etwas entspannter aus.

Corona: Weniger Bewerbungen, gestiegener Bedarf

Je 42 Prozent der Befragten in den Bereichen Filialen und Logistik sagen, dass Bewerbungen im Vergleich zu vor der Pandemie abgenommen haben. Im Bereich Zentrale geben dies 31 Prozent an. Dabei erklären 54 Prozent, dass der Bedarf an Mitarbeitenden in der Corona-Zeit gestiegen ist. Für 58 Prozent der Recruiter hat das Image von Kauf- und Warenhäusern durch lange Schließungen der Läden und der damit verbundenen Unsicherheit gelitten. Als Gewinner eines verbesserten Images sehen 46 Prozent der Personalverantwortlichen Baumärkte und Einrichtungshäuser.

Vielfältige Gründe für freie Stellen

Als Hauptgrund für die Nichtbesetzung von Stellen legen 80 Prozent der Befragten einen zu geringen Eingang von Bewerbungen zugrunde. Nicht ausreichende Qualifikation ist für 73 Prozent ebenfalls ein wichtiger Faktor. Weitere Gründe sind die Vergütung (65 Prozent), Arbeitszeiten (50 Prozent) sowie das Image des Einzelhandels und die mangelnde Attraktivität des Standorts (je 42 Prozent).

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