Im Februar 2022 meldeten 23,5 Prozent der Hochbauunternehmen in Deutschland bei Umfragen des Ifo-Instituts Lieferprobleme bei Baustoffen, nach 25,3 Prozent im Vormonat. Im Tiefbau lag der Anteil bei 17,5 Prozent, nach 20,9 Prozent im Januar. Diese angespannte Versorgungslage treffe die Branche bei ungebrochener Nachfrage nach Bauleistungen und vollen Auftragsbüchern, erklärt Ifo-Forscher Felix Leiss. Die Materialpreise seien in Folge der Knappheit teils drastisch gestiegen.
„Insbesondere bei den Dämmstoffen gab es weiterhin Probleme. Holz spielte aktuell wieder eine größere Rolle. Im Großhandel und bei Bauelementen aus Holz wurde sehr oft von Preiserhöhungen berichtet“, sagt Leiss und ergänzt: „Die Kostenanstiege beim Baumaterial werden nun an die Kunden weitergeben.“ Im Hochbau kalkulierte jeder zweite Betrieb für die kommenden Monate mit Preisanpassungen. Auch im Tiefbau wurden Preiserhöhungen eingeplant, jedoch nicht ganz so häufig wie im Hochbau.
„Die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die Bauwirtschaft sind im Moment noch nicht abzusehen“, unterstreicht Leiss. Diese Umfrage wurde vor Ausbruch des Kriegs abgeschlossen.