Preisgetrieben

Möbelindustrie steigert Umsatz bis Ende September um knapp 11 Prozent

17.11.2022

Die deutsche Möbelindustrie hat ihren Umsatz in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 10,7 Prozent auf rund 14 Mrd. Euro gesteigert. Im Inland gelang ein Plus von rund 10 Prozent, im Ausland setzten die Möbelhersteller 12 Prozent mehr um als im Vorjahreszeitraum, wie aus der amtlichen Statistik hervorgeht. Die Exportquote erhöhte sich leicht auf 33,3 Prozent (Vorjahr: 32,7). Die Sparten Polstermöbel, Küchenmöbel sowie sonstige Möbel, zu denen auch die Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel gezählt werden, konnten beim Umsatz in etwa gleich stark zulegen (plus rund 12 Prozent). Die Büro- und Ladenmöbelhersteller verbuchten ein Plus von 11 Prozent.

„Die Umsatzzuwächse sind in erster Linie preisgetrieben und bilden die dramatisch gestiegenen Material- und Energiekosten ab“, stellt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK), fest. Die Möbelnachfrage habe sich allerdings in den vergangenen Monaten merklich abgeschwächt. Nach einem guten Jahresstart sei der Auftragseingang schon seit dem Sommer deutlich rückläufig. „Unsere Hersteller bekommen das eingetrübte Konsumklima zu spüren“, berichtet Kurth. Die Inflationsängste führten zu einer starken Kaufzurückhaltung der Verbraucher. Im Monat September wurde ein überschaubares Umsatzplus von 3,3 Prozent erzielt. Positiv stachen dabei die Küchenmöbelindustrie (plus 9,2 Prozent) und die Büro- und Ladenmöbelindustrie (plus 10,4 Prozent) heraus. Alle anderen Segmente verzeichneten Einbußen.

Der Blick auf die kommenden Monate sei von vielen Unsicherheiten geprägt, sagt Kurth. So lasse sich beispielsweise nur schwer abschätzen, wie sich die staatlichen Entlastungspakete zur Abfederung der stark gestiegenen Energiekosten auf die Konsumstimmung auswirken werden. „Die Rahmenbedingungen für unsere Industrie bleiben sehr herausfordernd“, so Kurth. „Die Material- und Energiepreise befinden sich weiterhin auf einem hohen Niveau, die Lieferketten sind nach wie vor fragil und die Auftragslage hat sich spürbar eingetrübt.“

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