Fehlende Aufklärung

Schlechter Ruf täuscht über Nachhaltigkeit von Prospekten

Print vs. digital: Papierprospekte haben noch nicht ausgedient.(Quelle: Mikael Blomkvist / Pexels)
Print vs. digital: Papierprospekte haben noch nicht ausgedient.
18.04.2023

Nachhaltig agieren und leben – das ist für immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher ein wichtiges Kriterium im Konsumalltag. Aber: Oft fällt ein Urteil über Nachhaltigkeit vorschnell und ohne ausreichende Hintergrundinformation – zu diesem Schluss kommt der neue Prospektmonitor von IFH Media Analytics, der sich neben der Nutzung und Rezeptionsweise von Prospekten ebenfalls der Nachhaltigkeit von Printprospekten widmet.

„Der Printprospekt braucht eine Imagekampagne! Er ist zwar nach wie vor das Leitmedium der Angebotskommunikation, aber oft als nicht nachhaltig verschrien“, empfiehlt Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH Media Analytics. Die fehlenden Informationen um Produktion und Recycling müssten den Konsumenten verständlich zugänglich gemacht werden, „nur so kann der Prospekt vom Mythos der Ressourcenverschwendung und Umweltverschmutzung befreit werden.“

 

Mythen vs. Fakten: Fehlende Aufklärung

Für die Mehrheit der Konsument:innen gehen Nachhaltigkeit und Prospekte aus Papier nicht Hand in Hand: Rund zwei Drittel (61 Prozent) glauben, dass die Papierherstellung übermäßige Mengen an Wasser verbraucht, 42 Prozent sprechen von Umweltverschmutzung und ein Drittel der Befragten (33 Prozent) plädiert dafür, gedruckte Prospekte durch digitale zu ersetzen. Überzeugungen, die laut IFH vor allem aus mangelnder Aufklärung über Papierherstellung resultieren.

Kläre man die Befragten über Wasser- und CO2-Verbrauch auf – 93 Prozent des in der Papierindustrie verwendeten Wassers werden demnach gesäubert zurückgeführt und der CO2-Ausstoß von digitalen Produkten steigt durch wachsende digitale Infrastruktur stetig an – so ändern sie ihre Meinung signifikant. Nach Vorlage kurzer Informationsbausteine sprechen nur noch 29 Prozent von zu hohem Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung; die Befürworter von rein digitaler Prospektwerbung gehen auf 25 Prozent zurück. Besonders in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen weichen viele nach der Aufklärung von der Überzeugung digitaler Alternativen zurück.

Mit der Studie „Prospektmonitor 2023“ startet IFH eine regelmäßige und systematische Analyse und Bewertung des Mediums Prospekt. Der zweite Teil mit den Schwerpunkten „Kanalübergreifende Wirkung“ und „USPs von kostenlosen Wochenzeitungen“ soll im Herbst erscheinen.

 

Nachhaltigkeit von Prospekten: Die positive Wirkung von Aufklärung.
Nachhaltigkeit von Prospekten: Die positive Wirkung von Aufklärung. (Quelle: IFH Media Analytics)
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