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Fernost am Bodensee

Obi: Am Bodensee entstand der erste Feng Shui-Markt

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Über den Gängen zwischen Sanitärinstallation und Fliesen unterbrechen Lichtkreise die gewohnten langen Lichtlinien.
Wer unter Google in Deutschland den Suchbegriff Feng Shui eingibt, erhält weit über 60.000 Treffer. Ein Hinweis darauf, wie populär dieses Thema zur Zeit ist. Dabei ist Feng Shui in seinen Wurzeln wohl einige Tausend Jahre alt. „Der Weg des Windes und des Wassers“ (Feng = Wind; Shui = Wasser) wird dem Bereich der Geomantie zugeordnet, Geomantie bedeutet in etwa „Weissagung aus der Erde“. Feng Shui stammt aus China, erreichte seine heutigen Ausformungen vor rund 500 Jahren und befasst sich mit den Auswirkungen von Landschaft und ihren Elementen auf den Menschen, seine Gesundheit, seine Bauwerke. In China selbst spielt Feng Shui – mit Ausnahme von Hong Kong – seit der kommunistischen Machtübernahme zur Zeit nur eine untergeordnete Rolle.
Die Kombination von Obi-Biber und schwebender Kreisfläche soll vermehrt Aufmerksamkeit und damit Energie in diesen Bereich ziehen.
Dafür boomt Feng Shui bei uns um so mehr. Und das ist teilweise auch gerade ein Problem. Denn was für die einen ernsthafte Wissenschaft ist, ist für andere eine Kunst, ist spirituelle Erfahrung. In diesem Spannungsverhältnis bewegen sich auch Margrit Lipczinsky und Helmut Boerner, die den am 2. Dezember in Friedrichshafen offiziell eröffneten ersten Obi-Markt nach Feng Shui-Gesichtspunkten konzipierten. Denn mit Hokuspokus wollen die Konstanzer wirklich nichts zu tun haben. Die beiden Psychologen sehen Feng Shui als logische Erweiterung ihres tiefenpsychologischen Ansatzes zur Raumgestaltung. Bisher kannte man solche gestalterischen Elemente mehr aus Arztpraxen, Kanzleien, Bioläden – kleineren Einheiten eben. Dass jetzt ein ganzer Obi-Markt nach Feng Shui-Gesichtspunkten geplant wurde, das ist neu.
Auch die Kinderspielecke wurde nach Feng Shui-Gesichtspunkten gestaltet.
Hier kommt die nächste Klippe. Denn das deutsche Raumordnungsverfahren und die Bauvorschriften nehmen  wenig Rücksicht auf fernöstliche Weisheiten. Der Obi-Markt im Friedrichshafener Bodensee-Center konnte deshalb nur in einer vorgeschriebenen Ausrichtung auf einer fest definierten Grundfläche gebaut werden. Hinzu kommen feuerpolizeiliche Vorschriften, die zum Beispiel bestimmte psychologisch wünschenswerte Deckenkonstruktionen im Markt selbst nicht erlauben. Und zuletzt spielt natürlich auch Ausgabenfreudigkeit des Investors eine Rolle.
Alles in Blau: Ein Bild aus dem Sanitärbereich.
Für den neuen rund 10.000 m² großen…
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