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Sparen ja, feilschen weniger

Die Mehrheit der Verbraucher findet die neue Freiheit gut, die der Wegfall des Rabattgesetzes mit sich gebracht hat – theoretisch. Praktisch feilschen die Kunden weit weniger, als sie sich vorgenommen haben. Aber sie freuen sich über den Spareffekt per Kundenkarte

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Rabatte und Kundenkarten kommen bei deutschen Verbrauchern gut an. Das zeigt eine repräsentative Emnid-Untersuchung der Düsseldorfer Agentur Mediaedge:cia. Wie der Sensor ergab, ist mehr als die Hälfte der Befragten nach wie vor von der Abschaffung des Rabattgesetzes überzeugt.
Hauptgrund ist der Spareffekt. So haben 43 Prozent finanzielle Vorteile durch das Feilschen. Für 27 Prozent sind die automatischen Zugaben beim Kauf der ausschlaggebende Faktor. Und bei 28 Prozent steht das Erfolgserlebnis beim Handeln im Vordergrund. Die Kritiker sind dagegen deutlich in der Minderheit. Nur 27 Prozentfinden es eher schlecht, dass das Rabattgesetz vor zwei Jahren abgeschafft wurde. Sie befürchten vor allem, dass es keine klare Preisstruktur mehr gibt und der Preisdruck sich negativ auf kleinere Geschäfte auswirkt. Ein Vergleich zu Umfrage-Ergebnissen aus 2001 zeigt allerdings, dass die kritischen Stimmen gesunken sind, während sich die positiven Erwartungen eher erfüllt haben.
Wegfall des Rabattgesetzes ist eine Sache, das konkrete Handeln eine andere. Hier zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis. In 2001 haben sich zum Beispiel 27 Prozent der Deutschen vorgenommen, künftig mehr zu feilschen, bislang haben aber nur 18 Prozent diesen Vorsatz in die Tat umgesetzt. Die Scheu vorm Handeln ist zwar von 22 Prozent auf 17 Prozent gesunken, das Desinteresse ist jedoch deutlich gestiegen. In 2001 hatten 17 Prozent kein Interesse daran, Rabatte zu bekommen. Bei der aktuellen Umfrage sind es bereits 28 Prozent.
Wenn Deutschlands Verbraucher allerdings in Preisverhandlungen treten, dann machen sie es hauptsächlich bei größeren Anschaffungen. Die wichtigsten Produktebereiche, in denen gehandelt wird, sind Unterhaltungselektronik (63 Prozent), Elektrogeräte 57 Prozent), Möbel (55 Prozent) und Autos (51 Prozent). Aber auch bei Kleidungsstücken versuchen die Konsumenten den Preis zu drücken.
Wer nicht handeln aber trotzdem sparen will, setzt auf Kunden- und Rabattkarten. Ein Vergleich zwischen 2001 und 2003 zeigt, dass immer mehr Leute eine dieser Karten besitzen. Vor zwei Jahren hatte knapp ein Viertel der Deutschen mindestens eine Kundenkarte, heute ist es gut Drittel. Der Besitz von Rabattkarten ist von 17 auf 25 Prozent gestiegen.
Dabei sind große Kaufhäuser (62 Prozent), Lebensmittelketten (52 Prozent) und Discounter (45 Prozent) die Bereiche, in den die Befragten am ehesten eine der Karten nutzen würden - Geschäfte also, die man regelmäßig aufsucht. Daher…
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