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Nur eine Delle

Mehr Kunden sind in die Baumärkte gekommen, haben dort aber weniger Geld gelassen. Große Anschaffungen stellen sie (noch) zurück
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Immer mehr tun es immer öfter. Aber sie tun es für weniger: Die Zahl der Baumarktkunden ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Rund 25,9 Mio. Käufer und damit 400.000 mehr als 2002 hat die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ermittelt. Der Studie Home Scope zufolge hat jeder Kunde im Schnitt 11,7 Mal eingekauft – auch das eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr (11,3 Mal). Macht zusammen 302 Mio. Kaufvorgänge.
So weit, so gut. Das Problem: Die Warenkörbe sind kleiner geworden, und zwar so klein, dass die schiere Menge diesen Rückgang nicht wett machen konnte. Von durchschnittlich 49 € im Jahr 2002 auf 44 € haben die Bons im vergangenen Jahr an Wert verloren.
So kommen die Konsumforscher aus Nürnberg auch zu anderen Veränderungsraten in der Baumarktbranche als etwa der BHB in seiner Umsatzstatistik. Um 6,3 Prozent ist die von der GfK aufsummierte Nachfrage der privaten deutschen Haushalte im Baumarkt geschrumpft. „Bei genauerem Hinsehen“ handelt es sich für die Autoren der Studie jedoch eher „um eine konjunkturell bedingte Delle, nicht aber um ein strukturelles Problem“. Ihr Argument ist eben jene gestiege Zahl der Kaufvorgänge.
Dass die Ausgaben pro Kauf zurückgegangen sind, führen sie unter anderem darauf zurück, dass größere Modernisierungs- und Renovierungsvorhaben vor allem in der ersten Jahreshälfte vielfach zurückgestellt wurden. Außerdem hätten die Verbraucher an Dingen gespart, für die sie nicht unbedingt Ersatz gebraucht haben, wie zum Beispiel Autozubehör, Möbel oder Lampen.
Entwicklung der Baumärkte (Jahre 2002/2003)(.pdf-Datei zum Herunterladen)
In der zweiten Jahrehälfte haben die Renovierer aber offenbar wieder häufiger in die Hände gespuckt. Von den 20.000 repräsentativ ausgewählten Haushalten, die für den GfK-Renovierungsbarometer befragt wurden: „Planen Sie in der nächsten Zeit Renovierungen durchzuführen?“, haben zwar wiederum mehr als in den vorausgegangenen Umfragen mit Nein geantwortet. Auf nur rund zehn Mio. Haushalte rechnen die Marktforscher die posi-tiven Antworten hoch. Ihr Trost: Die Abwärtstendenz hat sich abgeschwächt auf ein Minus von sechs Prozent von Oktober 2003 gegenüber Oktober 2002. Die Veränderungsrate im April (11,2 gegenüber 12,8 Mio. Haushalte) hatte mit -13 Prozent noch schlimmer ausgesehen.
Auch wenn die GfK den Baumärkten bescheinigt, ihre Anziehungskraft auf die Kunden gesteigert und so der lahmenden Konjunktur getrotzt zu haben, so hat sich doch längst eine flinke Konkurrenz formiert, die dem…
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