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Die Innensicht eines Familienunternehmens

Wie steht es um Deutschlands Nummer 1 wirklich? Eine Befindlichkeits- und Strukturanalyse von Obi.
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Es ist eine Binsenweisheit, dass man als Marktführer immer – von Seiten der Wettbewerber, der Lieferanten, der eigenen Mitarbeiter sowie der Presse – unter besonderer Beobachtung steht. Wer oben ist, polarisiert, reizt, erntet auch allzu leicht Missgunst. Das ist das tägliche Los auch von Obi. Was wird über die Wermelskirchener nicht seit Jahren alles geraunt und gemutmaßt. „Chaos“ ist da fast noch ein harmloses Wort, wenn man in manchen mehr oder weniger seriösen Internet-Plaudergruppen hin- und her blättert. Hinzu kommen „Konzeptionslosigkeit“, „Führungsdesaster“, „italienische Überheblichkeit“ und anderes mehr. Doch Vorsicht: Allzu oft schwingt in deutschen Beiträgen ein Zungenschlag mit, der eine gewisse – ausländerfeindlich eingefärbte? – Überheblichkeit gegenüber dem südländischen Führungspersonal von Obi erkennen lässt. Dabei: Dass Silvio Berlusconi ein Problem auch für Sergio Giroldi und Paolo Allemagna darstellt, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. In unseren Köpfen steht der italienische Ministerpräsident für eine gewisse politische und ökonomische Haltung, für einen Führungsstil, den wir gerne auf alle italienischen Führungskräfte übertragen. Und das ist, wir wissen es ja selbst, schreiend ungerecht und unfair. Wie sieht die Wirklichkeit aber bei Obi aus, allen Veröffentlichungen wie jüngst im Manager Magazin zum Trotz? Haben immer die Recht, die am lautesten schreien? Das Verhältnis der Obi-Zentrale zur Interessengemeinschaft der Obi-Franchisepartner e. V. (IOF) ist sicherlich nicht das beste. Die Wermelskirchener zeigen sich erstaunt darüber, welche Dynamik gelegentlich verständliche Diskussionen über die richtige Balance zwischen Systemtreue und lokaler Unternehmerschaft entwickeln können, vor allem mit den großen süddeutschen Franchisepartnergruppen. Aus Sicht der Zentrale repräsentiert die IOF nicht die Franchisepartner von Obi, sondern nur einen, wenn auch gewichtigen, Teil davon. Die Lehren aus diversen Gerichtsverfahren u. a. wegen der Schließung des Merchandise Centers: Mit neuen Franchiseverträgen will Wermelskirchen zukünftig in erster Linie kleine Partner bedenken und keine allzu großen Franchise-Gruppen mehr entstehen lassen. Doch wie steht es um Obi aktuell? Der ausländische Umsatzanteil (währungsbereinigt) des Baumarktbetreiber wird in diesem Jahr die 50 Prozent-Marke erreichen. Das 2006 formulierte Ziel, bis zum Jahr 2011 international einhundert neue Märkte zu eröffnen, sieht Giroldi als durchaus erreichbar an. Seit September…
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