Nicht nur E-Bikes verkaufen sich gut, auch Fahrradzubehör wie Anhänger liegt hoch im Kurs.
Nicht nur E-Bikes verkaufen sich gut, auch Fahrradzubehör wie Anhänger liegt hoch im Kurs.

Fischer

Voll in Fahrt

Das E-Bike ist im Kommen. Diesem Trend wurde 2020 durch Covid-19 noch einmal ein ordentlicher Schub verliehen. Auch in diesem Jahr wird eine enorm hohe Nachfrage erwartet.   

Zieht das Rad am Auto vorbei? Diesen Eindruck hatte man mit dem Start der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in vielen deutschen Städten. Statt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, blieben einige im Homeoffice. Die Freizeitgestaltung am Wochenende beschränkte sich meist auf regionale Ziele, die mit dem Drahtesel gut zu erreichen waren. Und auch die Radtour selbst war allerorts eine beliebte Beschäftigung. Diese Entwicklung war auch beim Rülzheimer Unternehmen MTS zu spüren, das die eigene Marke Fischer vertreibt. „Während viele Branchen unter den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung des Covid-19-Erregers zu leiden hatten, entwickelten sich Fahrrad und E-Bike zum Verkehrsmittel der Stunde. Finanzielle Reserven, die durch den Wegfall großer Urlaubsreisen übrigblieben, wurden unter anderem auch für den Kauf von E-Bikes eingesetzt“, berichtet Christian Rüffel, Leiter Unternehmensmarketing. Bereits 2019 ist der Gesamtmarkt für Fahrräder und Zubehör in Deutschland um 34 Prozent auf über 7 Mrd. Euro gewachsen. Noch größer war der Anstieg bei den E-Bikes mit 39 Prozent, was einer verkauften Stückzahl von 1,36 Mio. entspricht. „Das heißt, jedes dritte verkaufte Fahrrad in Deutschland ist ein E-Bike“, erklärt Rüffel. Für 2020 rechneten die Experten von MTS im Herbst mit einem zweistelligen Prozentbereich bei Fischer E-Bikes und Fischer Fahrradzubehör.  

Jedes dritte verkaufte Fahrrad in Deutschland ist ein E-Bike
Christian Rüffel, Leiter Marketing MTS

Intern hat das Unternehmen im vergangenen Jahr bereits mit Kapazitätserweiterungen auf die gestiegene Nachfrage reagiert. Zwar habe es 2020 aufgrund der Grenzschließungen und einer sechswöchigen Schließung der Produktionsstätten in Fernost zwischenzeitlich Lieferschwierigkeiten gegeben, doch im Juli war wieder nahezu Vollauslieferung möglich.  

Auch für dieses Jahr sind die Rülzheimer optimistisch. „Wir erwarten in der Saison 2021 im E-Bike Segment ein Wachstum im zweitstelligen Bereich“, so Benjamin Doll (Leiter Category Management). Denn inzwischen ist das E-Bike nicht mehr nur Rad mit Tiefeinstieg und Unterstützung für die ältere Generation, mit E-Trekking und -mountainbikes eröffnet sich eine völlig neue, jüngere Zielgruppe. Auch junge Familien nimmt die Marke zunehmend ins Visier, so ist nun auch ein Großteil der Fischer-Produkte für die Verwendung von Kinderanhängern geeignet und zugelassen. Doch nicht nur der Drahtesel selbst, auch beim Zubehör gebe es eine gigantische Nachfrage. Fahrradträger beispielsweise waren sehr beliebt, da die Reise in den Urlaub im vergangenen Jahr statt mit dem Flugzeug eher mit dem eigenen Pkw oder Wohnmobil unternommen wurde. Und nicht zuletzt ist Doll überzeugt, dass auch künftig eine umweltfreundliche und gesundheitsbewusste Fortbewegung im Mittelpunkt stehen wird. „Dazu kommt, dass Verkehrskonzepte europaweit den Fahrradverkehr in den Mittelpunkt rücken und mithin auch das Biken gerade in den Städten beim Pendeln deutlich angenehmer wird“, sagt Doll.  

Mit Leo 1.0 bietet Fischer auch ein elektronisch unterstütztes Lastenrad.
Mit Leo 1.0 bietet Fischer auch ein elektronisch unterstütztes Lastenrad.

Nur ein E-Bike und Fahrradzubehör anzubieten, reicht dem Pfälzer Unternehmen aber nicht: „Immer mehr Menschen steigen vom Auto aufs Fahrrad um, besonders für kurze Strecken – und dann muss dieses auch funktionieren“, unterstreicht Christian Rüffel. Daher sei der gleiche Service wie beim Pkw erforderlich. Fischer bietet sowohl vor als auch nach dem Kauf einige Dienstleistungen an. Dazu gehören die Kunden- und Kaufberatung vor Ort in den Märkten, im eigenen Werksverkauf und zugehörigen Servicecenter übers Telefon, aber auch digitale Angebote wie der Reichweitenassistent, der bei der Auswahl der passenden Akku-Größe unterstützt. Ist etwas mit dem Fahrrad nicht in Ordnung, kommt einer der Techniker oder Servicepartner beim Kunden zu Hause vorbei und führt die Reparatur dort durch. Erklärvideos im Netz unterstützen Radler, die selbst Hand anlegen wollen. Wer unterwegs ein Problem hat, findet mit einem QR-Code auf dem E-Bike Tipps und Tricks zu dem spezifischen Modell, Links zu den Videoanleitungen, Kontaktmöglichkeiten der Servicepartner in der Umgebung sowie die Telefonnummer der Service- Hotline. Zusätzliche Funktionen wie europäisches Kartenmaterial und topographische Reichweitenberechnung bietet die kostenlos erhältliche Fischer e-Connect App für die meisten E-Bike-Modelle.

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