„Made in Germany“-Werbung eines Werkzeugherstellers in Remscheid.
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Made in Germany

Erfolgreich seit 134 Jahren

Das Herkunftslabel „Made in Germany“ boomt trotz seines Alters auch aktuell weiter. Es wird im Ausland, aber auch in Deutschland selbst stark beachtet und geschätzt. 
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Pampers wirbt für seine Fertigwindeln mit dem Spruch „Mit Liebe in Deutschland gemacht“, das Bundesministerium für Bildung und Forschung für einen Quantencomputer „Made in Germany“ und Rademacher für sein „Smart Home ‚Made in Germany‘“. Die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ erlebt offensichtlich zur Zeit Höhenflüge. So bewirbt der oberbayerische Büroartikelhersteller Zweckform sein Firmenjubiläum mit dem Slogan „Eine innovative und krisenfeste deutsche Marke“, die Bundesregierung ihre Ideen zur Fachkräfteintegration in Deutschland mit der leichten Abwandlung „Make it in Germany“ und Playmobil in einem Rollenspiel für den typisch deutschen Urlaub mit einem Figurenset mitsamt nostalgischem VW Bully Camper und Käfer. Schließlich, so Playmobil eine Forsa-Umfrage zitierend, wollten 54 Prozent im zweiten Corona-Jahr ihren Urlaub lieber in Deutschland verbringen. Und seit dem Jahresende 2020 gibt es in der deutschen Zeitschriftenlandschaft auch den passenden Titel dazu: „Das moderne Wirtschafts- und Lifestyle Magazin ‚Made in Germany‘“ (so die Eigenbezeichnung) von Falkemedia.

Playmobil, ein Tochterunternehmen der Brandstätter-Gruppe, zu der auch der Pflanzgefäßhersteller Lechuza gehört, produziert zu rund 60 Prozent in Deutschland. Das Unternehmen wirbt hier für den klassischen deutschen Strand­urlaub: mit VW Bully Camper und dem Käfer, zwei typischen Symbolen des „Made in Germany“. 
Playmobil, ein Tochterunternehmen der Brandstätter-Gruppe, zu der auch der Pflanzgefäßhersteller Lechuza gehört, produziert zu rund 60 Prozent in Deutschland. Das Unternehmen wirbt hier für den klassischen deutschen Strand­urlaub: mit VW Bully Camper und dem Käfer, zwei typischen Symbolen des „Made in Germany“. 

Kritische Äußerungen gibt es aber auch. So warnt der Deutsche Bauernverband, dass Landwirtschaft „Made in Germany“ eine Zukunft haben müsse und die Mittelbayerische Zeitung titelt: „Das deutsche Corona-Desaster – Planung ‚Made in Germany‘ scheint in der aktuellen Krise passé.“

Die Akzeptanz des Herkunftslabels „Made in Germany“ bei Produzenten und Konsumenten war jedoch nicht zu allen Zeiten so hoch wie heute. Als im Jahr 2003 die EU-Kommission das Label „Made in EU“ beziehungsweise „Made in Europe“ als bevorzugte Herkunftsbezeichnung einführte, befürchtete so mancher, das Ende für „Made in Germany“ sei gekommen. Jedoch: „Made in EU“ war nicht verpflichtend als Landeskennzeichnung vorgeschrieben, sondern vielmehr langfristig als Ersatz für die nationalen Lösungen geplant, und das Totenglöckchen musste für das deutsche Traditionsherkunftszeichen nicht geläutet werden. Gleichzeitig war es eine Zeit, als so mancher deutsche Produzent dachte, auf Schwarz-Rot-Gold im Umfeld seiner Produkte verzichten zu können. Nun, die Zeiten haben sich geändert.

Das Herkunftslabel „Made in Europe“ hat Akzeptanzprobleme – vor allem in Deutschland. 
Das Herkunftslabel „Made in Europe“
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