2021 gab Einhell eine Delphi-Studie in Auftrag, die sich mit den DIY- und Gartentrends bis 2030 beschäftigte.
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Andreas Kroiss, CEO von Einhell, und Professor Sascha Schmidt von der WHU – Otto Beisheim School of Management im ungekürzten Doppelinterview. Eine Kurzfassung finden Sie in der Sonderveröffentlichung zur 500. Ausgabe der Fachzeitschrift diy.
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Herr Kroiss, würden Sie sagen, die Zukunft kennt keine Elektrokabel mehr?

Andreas Kroiss: Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir 2030 einen Kabelanteil haben werden, der sich bei maximal 20 Prozent, aber wohl eher darunter bewegen wird. Heute ist es ja so, dass wir im Garten noch Kabel, Akku und Benzin haben, wobei der Garten im Akkubereich am stärksten wächst, denn dort tun sich die Leute mit dem Kabel und vor allem mit dem Benzinmotor wirklich schwer. Wir haben Warengruppen, da sind heute schon die Akku-Anteile im Markt bei über 50 Prozent. Wir haben aus dem Grund auch entschieden, dass wir nach 2025 keine Benzingeräte mehr im Garten anbieten werden.

 

Hatte die von Ihnen in Auftrag gegebene Delphi-Studie damit eine direkte Auswirkung auf die Unternehmensstrategie?

Kroiss: Ja, die Unternehmensstrategie stand schon vor der Studie fest. Denn wir haben schon davor alle Schritte in die Richtung Elektrifizierung in die Wege geleitet. Wir haben sehr viel investiert in die Entwicklung von leistungsstarken Akkus und den Ausbau unserer Batterieplattform. Die Studie ist eine gute Grundlage dafür, dass alles, was wir angenommen, aber nicht wirklich gewusst haben, auch langfristig fortgesetzt wird. Aufgrund dessen können wir jetzt noch fokussierter in diese Richtung arbeiten, als wir es vorher gedacht haben.

 

Herr Professor Schmidt, würden Sie zustimmen, dass die Studie auch dazu dient, aus Vermutung Klarheit zu machen und Fakten an die Hand zu geben?

Sascha Schmidt: Wenn man in die Zukunft schaut, hat natürlich niemand die Gewissheit, dass es tatsächlich auch so kommt, wie man es prognostiziert hat. Viel entscheidender ist die Tatsache, sich aktiv mit den verschiedenen Zukunftsszenarien zu beschäftigen. Wir sind der Ansicht, dass in fünf Jahren die Delphi-Methode fester Bestandteil eines jeden Management-Werkzeugkasten sein wird, um sich systematisch mit Ungewissheit zu beschäftigen. Allein wenn man sich unsere Umwelt anschaut, dann wird alles immer unvorhersehbarer und ungewisser. Deshalb müssen es auch die Unternehmen lernen, damit umzugehen. Die Delphi-Methode kann da ein sinnvolles Instrument sein.

 

Zeigt die jetzige Entwicklung, dass das Maß der Unwägbarkeiten eher zunimmt?

Schmidt: Ja. Früher gab zwei Arten, in die Zukunft zu schauen. Das eine ist die Interpolation von Vergangenheitsdaten. Ich sammle also ganz viele historische Daten, um auf dieser Basis dann Szenarien für die Zukunft zu berechnen. Der andere Weg, in die Zukunft zu schauen, ist über die Aggregation…

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