Die Baumarktbranche „tagte“ nach zwei Jahren Pause wieder in Bonn.
Die Baumarktbranche „tagte“ nach zwei Jahren Pause wieder in Bonn.
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BHB | Langfassung

Nicht vergessen: Es gibt Chancen

Der BHB-Kongress hat nach zwei digitalen Ausgaben wieder als richtiger Kongress stattgefunden. Und alle waren froh – trotz herausfordernder Zeiten. 
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Was liegt da nur für eine Zeit hinter uns? Was liegt da nur für eine Zeit vor uns? Auf dem BHB-Kongress Ende November war es spürbar, das derzeit alle(s) beherrschende Grundgefühl: Unsicherheit.

Einerseits. Andererseits und vielleicht intensiver spürbar war das Gefühl, das sich im Wort „endlich“ Bahn bricht: Nach zwei virtuellen Ausgaben konnte sich die große Branchenfamilie, wie der BHB die deutsche Baumarktbranche gerne beschreibt, wieder in Präsenz (noch so eine Vokabel, die man bislang allenfalls im passiven Wortschatz hatte) treffen.

BHB-Vorstandssprecher Franz-Peter Tepaß (r.) analysierte im Gespräch mit Hauptgeschäftsführer Peter Wüst zu Beginn die aktuelle Lage.
BHB-Vorstandssprecher Franz-Peter Tepaß (r.) analysierte im Gespräch mit Hauptgeschäftsführer Peter Wüst zu Beginn die aktuelle Lage. (Quelle: BHB/Thomas Götz)

Konnte die Wiedersehensfreude der rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im ehemaligen Bonner Bundestagsgebäude (WCCB) – davon rund 100 aus dem Handel – die Sorge über die aktuelle Entwicklung überdecken? Den Ton setzte Franz-Peter Tepaß, Obi-Vorstandsmitglied und Sprecher des BHB-Vorstands, in seinem im Dialog mit BHB-Geschäftsführer Peter Wüst vorgebrachten Eingangsstatement: Es war ein realistischer, aber auch zuversichtlicher Ton.

Allerdings beschönigte er die aktuelle Situation nicht. „Die Marge in diesem und im nächsten Jahr wird im Handel und in der Industrie sinken“, mahnte er. „Wir werden etwas weniger Geld verdienen.“ Der Umsatz sei im Moment zwar stabil, sei aber sehr inflationsgetrieben.

Trotz rasant gestiegener Energiekosten – Faktor drei in Deutschland, Faktor sechs im Ausland – werde es aber definitiv nicht zu Schließungen kommen. „Wir haben einen Versorgungsauftrag“, sagte Tepaß. Die Branche habe bewiesen, dass sie mit der Krise gut umgehen könne. Jetzt seien weitere Investitionen in die Modernisierung der Märkte nötig, um beispielsweise selbst Strom zu produzieren.

In der Sortimentsentwicklung sieht die Branche nach Tepaß’ Worten bereits das veränderte Kundenverhalten. Dekorative Sortimente schwächeln derzeit, denn „der Kunde kauft im Moment deutlich mehr mit Verstand ein als mit dem Herzen“. Konkret wachsen gerade die Renovierungssortimente.

Darin sieht Tepaß jedoch auch eine Chance, weil die Branche genau die Lösungen für die Kunden habe, die sich clever verhalten und sparen wollen. „2023 wird härter werden, aber es gibt ein 2024“, sagte er. „Wir müssen unsere Kosten managen, sollten aber nicht vergessen, dass es Chancen gibt.“

Mit seinem an dieses Verbandsstatement anknüpfenden Vortragsprogramm setzte der BHB auf viel Information aus der Baumarkt- und…

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