Rainer Strnad
diy plus

Kommentar

Kollegin KI?

diy immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1990
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen

Natürlich lag der Gedanke – oder nennen wir es ruhig: die Versuchung – nahe, den Kommentar zu unserem Titelthema Künstliche Intelligenz von … na ja, eben von einer Künstlichen Intelligenz schreiben zu lassen. Und wer sagt Ihnen, dass wir nicht genau das gemacht haben? Ich?

Da wäre ich an Ihrer Stelle misstrauisch. Zwar heißt es, eine generative KI wie Chat GPT, die bekannteste von ihnen, sei nicht zu Selbstreflexion fähig, weil sie kein Bewusstsein von sich selbst habe. Ein Satz wie „Ich zweifle, also bin ich“, mit dem sich das sich seiner selbst bewusste Denken von der Letztbegründung durch die Religion vor 500 Jahren emanzipiert hat, käme einem generativen Chatbot nicht über den Bildschirm. Aber was die Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts betrifft, hätte man sich nicht zum ersten Mal geirrt – auch wenn im Netz angezweifelt wird, dass der von Elon Musks Firma X.AI entwickelte neue Chatbot Grok zu Witz und Ironie fähig sei.

Was also kann KI? Was darf sie? Auf einem vom britischen Premierminister Rishi Sunak einberufenen Gipfel von 28 Staaten und der EU sagte Musk voraus, dass es mit KIs irgendwann keine Jobs mehr geben werde. Ist das nun gut oder schlecht? Schreiben kann Chat GPT ja schon mal ganz gut. Da macht man sich als einer, der unter anderem mit Schreiben sein Geld verdient, so seine Gedanken. (Die Vorschläge übrigens, die wir uns von der KI für die Titelseite haben machen lassen, haben uns allerdings nicht überzeugt.) Andererseits:  Wenn man den Hang zur Übertreibung des Tech-Milliardärs einmal beiseitelässt, sieht man womöglich das Potenzial dieser Technologie in Zeiten des Fachkräftemangels.

Also: Gefahr oder Chance? Der Gipfel in Bletchley Park war einberufen worden, um auf mögliche Gefahren durch länderübergreifende Regulierungen reagieren zu können. Betont wurden dort aber die Chancen dieser Technologie, unter anderem durch Digitalminister Volker Wissing und Wirtschaftsminister Robert Habeck, der als Beispiele unter anderem Klimaschutz und Krankheitserkennung nannte.

Das Thema verleitet zum Grübeln. Für dieses Heft allerdings haben wir es ein wenig tiefer gehängt und wollten einfach einmal wissen: Wo wird KI denn überhaupt schon in der Branche eingesetzt? Und wo in Zukunft?

Das für mich wichtigste Ergebnis, das sich durch fast alle Statements zieht, die uns erreicht haben: KI kann ganz schön viel, aber nicht alles. Zum Beispiel Kunden beraten und binden, wie das gute Leute im Verkauf tun. Ohne den Menschen geht es nicht.

 

Herzlichst Ihr

Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch