Der Koelnmesse scheint ein weiteres Projekt der Internationalisierung ihrer starken Marke Eisenwarenmesse geglückt zu sein: Der Ableger im norditalienischen Bergamo, nicht weit von der Metropole Mailand, funktioniert. Das zeigen die Zahlen von Ausstellern und Besuchern, aber auch ihre Rückmeldungen zur zweiten Ausgabe der International Hardware Fair Italy.

Die Veranstaltung hat rund 5.600 Besucherinnen und Besucher angezogen; das sind rund 6 Prozent mehr als bei der Premiere vor zwei Jahren. Sie sind aus 53 Nationen zu der Veranstaltung am 8. und 9. Mai 2025 angereist. In den beiden Messehallen und auf dem Außengelände haben 320 Unternehmen aus 22 Ländern ihre Produkte und Innovationen präsentiert. Das waren 20 (7 Prozent) mehr als vor zwei Jahren.
Die Messe wird von der Koelnmesse Italia im Zweijahresrhythmus in den Jahren veranstaltet, in denen die Internationale Eisenwarenmesse nicht in Köln stattfindet. Sie spricht die Eisenwarenbranche im Profi-Bereich, aber auch die Baumarkt- und Gartenbranche an. So waren auch Einkäufer europäischer Baumarktketten wie auch Händler aus weiteren Regionen angereist. Von Anfang an war es Teil des Konzepts, dass die Messe in Norditalien gerade auch in Regionen abstrahlt, die von der Muttermesse in Köln nicht so gut erreicht werden, beispielsweise nach Nordafrika oder Zentraleuropa. Und genau das ist auch geschehen. Auf diese Weise gelingt es dem großen deutschen Messeveranstalter nicht nur, diese regionale Veranstaltung zu etablieren, sondern auch, neue Interessenten für die Hauptmesse in Köln zu gewinnen.
Den größten Anteil unter Ausstellern und Besuchern hatten Unternehmen aus Italien, wo der traditionelle Eisenwarenfachhandel nach wie vor eine große Rolle spielt. Aber gleichzeitig hat sich die Zahl internationaler Einkäufer nach Angaben der Koelnmesse im Vergleich zur ersten International Hardware Fair Italy verdoppelt. Um den Austausch mit den Herstellern zu erleichtern, hatten die Veranstalter ein Matchmaking-Programm eingerichtet; es wurde für 350 Gespräche genutzt.
Und natürlich waren auch internationale Marken in Bergamo präsent. So zieht beispielsweise Thomas Schmitt, Vertriebsleiter von European Aerosols, dieses Resümee: "Nach den sehr positiven Erfahrungen vom DIY-Boulevard in Köln haben wir uns entschieden, im Jahr 2025 auch auf der internationalen Eisenwarenmesse in Bergamo im Rahmen des DIY-Boulevards unsere POS- Markenkonzepte für die Eisenwarenbranche zu präsentieren. Wir waren zum ersten Mal Aussteller in Bergamo und konnten innerhalb der zwei Messetage interessante Fachgespräche führen. Besonders beeindruckt haben uns die vielen internationalen Besucher aus unterschiedlichsten Ländern auf unserem Messestand."

Die maßgeblichen italienischen und internationalen Verbände haben die Messe unterstützt. So hat der italienische Herstellerverband Made4DIY – ähnlich wie auf der Eisenwarenmesse in Köln – einen Boulevard für seine Mitglieder organisiert.
Dieses Engagement wird der Verband für die dritte Ausgabe in zwei Jahren ausweiten, kündigt ihr Geschäftsführer Luca Gaudenzi bereits jetzt an. Nach dem Vorbild des deutschen Herstellerverbands Haus & Garten wird der Verband auf Wunsch seiner Mitglieder eine größere Fläche einrichten, um sich und vor allem die Marken seiner Mitglieder besser zur Geltung zu bringen. Dann wird es auch eine Networking-Zone geben, die informelleren Gesprächen von Ausstellern mit ihren Kunden einen Rahmen gibt.

„Wir glauben fest an die Beteiligung an solchen Veranstaltungen“, sagt Gaudenzi in seinem Resümee der Messe und nennt als Erfolgsfaktor ausdrücklich die Erfahrung der Koelnmesse mit der fest etablierten Eisenwarenmesse. Gaudenzi bestätigt außerdem die „starke Präsenz von Einkäufern aus dem Ausland, insbesondere aus Osteuropa und Nordafrika. Für unsere Mitgliedsunternehmen war es großartig, jeder ist sehr, sehr zufrieden, dass er hier ist.“
Die internationale Bedeutung der Messe wird durch die Zusammenarbeit mit dem internationalen Baumarktverband Edra/Ghin unterstrichen, der unter anderem die Storetour am Vortag mitorganisiert hat. (Ein Beitrag dazu folgt in unserer Europa-Ausgabe in diy 8/2025.)
Weil neben dem DIY-Handel vor allem der traditionelle Fachhandel den italienischen Markt prägt, ist es für die Veranstalter wichtig, dass der Großhändlerverband Assofermet Ferramenta ebenfalls im Boot ist und die Messe mitträgt. Eine Zusammenarbeit besteht außerdem mit dem deutschen Herstellerverband FWI und dem Handelsverband ZHH.

Ein weiterer Baustein, der die Attraktivität für Aussteller und Besucher steigern sollte, war die Konferenz im Rahmenprogramm an beiden Messetagen. Sie wurde von der Fachjournalistin Giulia Arrigoni organisiert, mit der auch der Dähne Verlag seit mehr als zwei Jahrzehnten zusammenarbeitet. Sie hat dazu auch Rainer Strnad, Chefredakteur von diy und DIY International, eingeladen, der über aktuelle Entwicklungen im internationalen Home-Improvement-Markt berichtet hat. Das Programm griff außerdem einzelne Sortimente wie Werkzeuge und Farben heraus und bot dem Publikum recht detaillierte Einblicke anhand von Marktforschungszahlen beispielsweise der GfK und in Podiumsdiskussionen. Viel Aufmerksamkeit rief auch die Session „Guerra all’e-commerce!“ hervor: Krieg dem E-Commerce!
Der Termin für die dritte International Hardware Fair Italy in zwei Jahren steht bereits fest: 5. und 6. Mai 2027.