Fachkräftemangel als Treiber

Self-Checkout und Self-Scanning im Handel wachsen stark

Laut dem EHI hat sich die Zahl der Self-Checkout und Self-Scanning-Systeme im deutschen Einzelhandel in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Im Bild beispielhaft die Self-Scanning-App von Hornbach.(Quelle: Hornbach)
Laut dem EHI hat sich die Zahl der Self-Checkout und Self-Scanning-Systeme im deutschen Einzelhandel in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt. Im Bild beispielhaft die Self-Scanning-App von Hornbach.
09.11.2023

Self-Checkout-Systeme in Deutschland zeigen in den letzten zwei Jahren ein starkes Wachstum: In den Jahren 2021 bis 2023 ist die Anzahl der Geschäfte, die mobile oder stationäre Self-Checkout-Systeme anbieten, von 2.310 auf 5.010 gestiegen, was einer Steigerung von 117 Prozent entspricht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktanalyse des EHI-Instituts. Demnach begünstige der Fachkräftemangel im Handel mit einem anhaltenden Bedarf an qualifiziertem Kassenpersonal das Self-Checkout-Angebot vieler Händler.

„Die gute Kundenakzeptanz von Self-Checkout- und teilweise auch Self-Scanning-Systemen wird sicherlich dazu führen, dass in naher Zukunft weitere Unternehmen ihrer Kundschaft diesen Service anbieten werden“, erklärt Frank Horst, Leiter der EHI-Initiative Self-Checkout und Experte für Inventurdifferenzen beim EHI, und prognostiziert: „Das Marktangebot an stationären Self-Checkout-Kassen wird weiterwachsen. Eine ähnliche Dynamik ist im Bereich des mobilen Self-Scannings per Handscanner und per Einkaufswagen zu erwarten.“

Auch im mobilen Bereich – also zum Selbstscannen während des Einkaufs – hat das Angebot an Handscannern und Einkaufswagen mit ähnlicher Funktion laut dem EHI in den letzten zwei Jahren stark zugenommen. Hier bieten demnach derzeit 1.000 Geschäfte diese Möglichkeit des Self-Scannings an. In diese Kategorie fallen auch App-Lösungen per Smartphone, mit denen Kunden ihre Ware im Markt selbst scannen können. Nicht zuletzt aufgrund der geringeren Investitionskosten sind solche Systeme für den Handel zwar schnell flächendeckend umsetzbar, allerdings ist die Nutzung dieser Angebote überwiegend noch sehr gering, schreiben die Autoren.

Mittlerweile können in 4.270 Geschäften stationäre Self-Checkout-Kassen genutzt werden. Das entspricht einem Anstieg um 153 Prozent seit 2021, als es noch 1.687 waren.

Um 119 Prozent ist das Angebot von Self-Scanning gewachsen: In 2.152 Geschäften ist Self-Scanning entweder mittels Handscanner, per Einkaufswagen mit Scanner oder per App auf dem eigenen Smartphone heute möglich im Vergleich zu 983 vor zwei Jahren. In gut 1.400 Geschäften kann die Kundschaft zwischen mindestens zwei Varianten des Self-Checkouts wählen.

Gut 60 Prozent aller Geschäfte mit stationären Selbstbedienungskassen finden sich nach wie vor im Lebensmitteleinzelhandel und mittlerweile jeweils 15 Prozent in Drogeriemärkten und Bau- und Heimwerkermärkten.

Die Marktanalyse des EHI mit Stand August 2023 umfasst insgesamt 63 Unternehmen und Unternehmensgruppen, die Self-Checkout-Möglichkeiten in unterschiedlicher Ausprägung im Einzelhandel anbieten. Darüber hinaus sind dem EHI nach eigener Aussage gut ein halbes Dutzend Unternehmen bekannt, die derzeit Tests durchführen oder erste Tests bis Ende 2023 planen.

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