Die Müllmenge in Deutschland ist 2023 laut Angaben des Statistischen Bundesamtes auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen, darunter auch die Menge des Gewerbeabfalls, der unter anderem bei den Handelsunternehmen anfällt. „Die Entwicklung der Abfallmengen zeigt, dass das Engagement des Handels Früchte trägt und die gemeinsamen Anstrengungen für die Reduzierung von Müll wirken“, ist Antje Gerstein, Geschäftsführerin Nachhaltigkeit des Handelsverbands Deutschland (HDE), überzeugt.
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft werde etwa das Abfall- und Recyclingmanagement stetig verbessert, um den Rohstoffverbrauch zu senken und Materialien wenn möglich wiederzuverwenden. Die sortenreine Getrenntsammlungspflicht von Abfällen ermögliche zudem eine hochwertige Verwertung und Wiederverwendung der Materialien.
„Damit diese positive Entwicklung weitergeht, ist auch die Unterstützung aus der Politik gefragt“, so Gerstein weiter. Der HDE sieht mit Blick auf den Koalitionsvertrag Potenzial für weitere Verbesserungen. „Sowohl bei der Umsetzung der europäischen Verpackungsverordnung in nationales Recht als auch bei der Novellierung des deutschen Verpackungsgesetzes müssen die Weichen richtig gestellt werden“, betont Gerstein. Es komme vor allem darauf an, Regelungen zu erlassen, die für die Wirtschaft bürokratiearm und praxistauglich umsetzbar seien.
Die ersten Signale sind aus Sicht des HDE vielversprechend, etwa bei der anstehenden Novellierung von Paragraf 21 des Verpackungsgesetzes und bei der geplanten nationalen Umsetzung der Zulassungspflicht zur Erfüllung der erweiterten Herstellerverantwortung für bisher nicht systembeteiligungspflichtige Verpackungen. „Das in Deutschland bereits gut funktionierende System des Recyclings und der Wiederverwendung sollte unbedingt weitergeführt werden. Dann stehen die Chancen gut, dass der Handel auch künftig maßgeblich dazu beitragen kann, die Gewerbeabfallmengen weiter zu senken“, so Gerstein.