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Geschichte lebt auch in Baumärkten

Distributa eröffnete seinen größten Markt: in einer denkmalgeschützten ehemaligen Glashütte

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Beeindruckend: Das große Wannengebäude mit Teich und Bistro/Cafe.
Einige Zahlen gefälligst? 7.333 t Stahl – insgesamt 42.000 Einzelteile – wurden verschraubt mit 80.000 Schrauben, davon allein 42.000 in einem einzigen Gebäude, dem Wannengebäude. Der neue Markt wurde um vier Meter aufgeschüttet, der umbaute Raum beträgt stolze 142.000 m³. Der Abbruch des alten Gebäudes dauerte mit einem Jahr länger als die Neuerrichtung (zehn Monate). Das sind keine Grunddaten zu einem Industriedenkmal oder ähnlichem, es handelt sich hier um das neueste Profi-Zentrum von Hela im saarländischen Sankt Ingbert. Doch auch für Hela hat der neue Markt ein Superlativ parat: Er ist mit rund 12.400 m² gewichteter Gesamtverkaufsfläche der größte des Handelsunternehmens, deren Fachmarktzentren ansonsten eine Durchschnittsgröße von rund 6.500 m² haben.
Stahl über Stahl in der langen Halle.
Direkt neben der A 6 hat Distributa ein Industriegebäude aus seinem Dornröschenschlaf gerissen. Und dazu war es Fünf vor Zwölf. Denn an diesem Standort in Sankt Ingbert wurde von 1914 61 Jahre lang in der Vereinigten Vopelius-Wentzelsche Glashütte (VWG) in einem imponierenden Komplex Tafelglas produziert. An guten Tagen stellten hier mehr als 500 Mitarbeiter bis zu 30.000 m² Flachglas her. Größtenteils fand es Platz als Fensterglas in Gebäuden und Gewächshäusern in Deutschland, in Frankreich und in Holland. Sankt Ingbert war damals Mittelpunkt der südwestdeutschen Glasindustrie. Doch 1975 kam das Aus und Gebäude und Gelände gammelten vor sich hin.
Das Fachmarktzentrum von außen: vorne die ehemalige Walzhalle, hinten das Wannengebäude.
1994 wurde die Anlage der VWG zum Denkmal erklärt. Doch dies war noch keine Lösung für das vom Verfall bedrohte Gebäude: Umnutzung oder Abriss – das war die Frage. Verhandelt wurde seit 1998, zusammen mit Distributa entschied man sich 2001 dafür, auf dem Gelände ein neues Profi-Zentrum von Hela zu errichten. Rund 200 Meter ist das Einkaufszentrum lang: Es schließt neben der langgestreckten, mit einer imponierenden Stahlkonstruktion versehenen Walzhalle für das Glas auch das ehemalige Wannengebäude mit einer 26 Meter hohen Kuppel mit ein. Dort, wo früher das Glas geschmolzen wurde, präsentiert sich heute der Hela-Gartenmeister in aquaristischer Panorama-Atmosphäre mit einem Bistro/Cafe, einem Kleintierzoo sowie einem Teich mit Wasserfall und Koi aus Japan.
In Sankt Ingbert ist Hela mit vier Fachmärkten und rund 100 Mitarbeitern präsent: Neben einem Autoteilepark (1.200 m²…
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