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In delikater Mission

Grillen ist mehr als Würstchen und Steak: Es geht um Lifestyle. Das müssen die Deutschen noch lernen, meint der amerikanische Hersteller Weber-Stephen und bildet in der Grill-Akademie die Botschafter des guten Geschmacks für den Handel aus

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 „Wir haben es beim Grillen in Deutschland mit einem unterentwickelten Markt zu tun.“ Das will Hans-Jürgen Herr so schnell wie möglich ändern. Und so haben der Geschäftsführer von Weber-Stephen Deutschland und sein Team eine große Kampagne angestoßen.
Handlungsbedarf sieht Herr an mehreren Fronten. Da ist zum einen der Endverbraucher, dem zum Thema Grillen außer Würstchen und Steak nicht viel einfällt. Wenn sie grillen, dann grillen die Deutschen zu 98 Prozent Fleisch. Auf die Idee, auch Fisch, Gemüse oder sogar Obst auf den Rost zu legen, kommen sie erheblich seltener (s. Grafik).
Und da ist das Thema Gas. Es macht den Deutschen immer noch Angst. „Das haben die Leute einfach jahrzehntelang gelernt und verinnerlicht“, pflichtet Hans-Jo Appold bei, der Weber-Stephen seit 1977 in Deutschland vertritt und heute für Technik und Weiterbildung zuständig ist.
Amerika, die Mutter aller Barbecues und das Stammland des Herstellers, hat es auch hier natürlich wieder besser. Dort ist schon mehr als jeder zweite verkaufte Grill ein Gasgerät. Hierzulande sieht das noch anders aus. Nach Stückzahlen werden in Deutschland zu 56 Prozent Holzkohlegrills und zu 36 Prozent Elektrogrills abgesetzt. Nur acht Prozent der verkauften Geräte werden mit Gas betrieben. Wertmäßig stehen sie allerdings für rund ein Viertel des Marktvolumens.
Eine Schulung, die den Funken der Begeisterung fürs Grillen überspringen lässt: Die Teilnehmer müssen selbst ran.
Als mögliches Hemmnis und Chance zugleich für eine Marke wie Weber kommt hinzu, dass speziell der Premiummarkt hierzulande zwar noch unterentwickelt ist, aber langsam zu wachsen beginnt. Auch hier zeigt ein Blick über den großen Teich, wie der Trend im alten Europa aussehen könnte: In den USA kaufen betuchtere Grillfans Anlagen für bis zu 9.000 $.
Im Entwicklungsland Deutschland ist also viel zu tun. Grillen, da ist Herr überzeugt, ist vor allem eine Stilfrage. Die Premiummarke Weber biete sich geradezu an, dieses Lebensgefühl zu transportieren. „Wir entwickeln Grillen zum Lifestyle“, lautet das Credo, mit dem Weber hier antritt.
Um Licht ins Dunkel der deutschen Grillerseele zu bringen, hat die deutsche Tochtergesellschaft damit begonnen, die Missionare selbst auszubilden, die die Flamme der Erkenntnis in die deutschen Lande tragen. Kern der Kampagne ist die Weber Grill-Akademie, die an fünf Terminen im Februar über die Bühne gegangen ist. Hier haben Verkaufsberater in jeweils knapp zwei Tagen nicht nur viel über die Produkte – vom…
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