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Nüchterner Optimismus

Trotz neuer Besucherrekorde und phantastischer Stimmung auf der Bau in München bleibt die Branche auf dem Boden, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts TNS Infratest zeigt.
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Es ist unglaublich! Die Bau in München präsentierte sich in diesem Jahr, als ob es die weltweite Krise überhaupt nicht gäbe. Natürlich: Die Immobilienkrise findet anderswo statt, in den USA oder auch in Spanien. Deutschland ist davon unberührt, ja profitiert partiell sogar von dem Niedergang in anderen Ländern. Doch dass der Verlauf der Messe in München fast euphorisch zu nennen ist, durfte im Vorfeld so niemand ernstlich erwarten. Entsprechend feiert die Messe München die Veranstaltung mit Schlagzeilen wie „Keine Spur von Krisenstimmung“, „neuer Besucherrekord“ oder „starke internationale Beteiligung“. Mit 211.000 Besuchern hat die Bau 2009 tatsächlich einen neuen und unerwarteten Rekord erzielt. Es ist das beste Ergebnis in der mehr als 40-jährigen Geschichte der Messe. „Keiner jammert, alle schauen nach vorne“, meinte einer der Aussteller. „Wir sind regelrecht überrannt worden“, ein anderer. Dass trotz dieser antizyklischen Euphorie die Branche nicht den Boden unter den Füßen verliert und die gegenwärtige Situation an den Märkten durchaus nüchtern beurteilt, zeigt eine Besucherbefragung des Marktforschungsinstituts TNS Infratest. Danach ist der 2007 vorherrschende Optimismus ein wenig verflogen. Während damals nur neun Prozent der Besucher meinten, die künftige wirtschaftliche Lage werde sich verschlechtern, sind dieser Meinung jetzt 24 Prozent. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Ausstellern. 2007, als die Konjunktur gerade in Schwung kam, waren noch 57 Prozent der Meinung, die Lage werde sich verbessern. Diesmal glauben das nur 22 Prozent der Aussteller, während etwa ebenso viele der Ansicht sind, dass es eher schlechter wird. Dem optimistischen Stimmungsbild, das auf der Bau gezeichnet wurde, steht also doch die Verunsicherung in vielen Köpfen gegenüber. Die Besucher, darunter mehr als 36.000 internationale Gäste, kamen aus 151 Ländern. Insbesondere am vierten und fünften Messetag war der Andrang teilweise so groß, dass die Stände dicht bevölkert waren und es in den Messehallen eng wurde. Sechs Tage hatten die Besuche die Gelegenheit, sich bei den 1.924 Aussteller aus 42 Ländern zu informieren. Neben Deutschland stellten Österreich, die Schweiz, Italien, Slowenien, die Tschechische Republik, Russland, Polen, der Iran, Frankreich und die Türkei die meisten Besucher. Auch aus außereuropäischen Ländern wie China und Japan kamen viele Besucher. Angesichts des Rekordergebnisses zog Messe-Geschäftsführer Dr…
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