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Nicht auf (Kon-)Kurs

Praktiker-Chef Armin Burger erläutert die Überlebensstrategie des Konzerns: Hauptvertriebslinie Max Bahr, Discounter Praktiker, Kosten runter, Ausland auf dem Prüfstand.
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Das Lachen über diesen Versprecher blieb den Teilnehmern der jüngsten Presse­konferenz von Praktiker dann doch eher im Halse stecken: Alles sei darauf ausgerichtet, „dieses Unternehmen wieder auf einen wirtschaftlich so­liden Konkurs... soliden Kurs zu bringen“, beendete der Vorstandsvorsitzende Armin Burger seinen detaillierten Vortrag. Den hatte er vor allem dazu genutzt, seinen Zuhörer klarzumachen, „wo wir mit unseren Anstrengungen zur Neupositionierung der Praktiker AG stehen“. Bewusst wollte er nicht von Restrukturierung sprechen. Denn aus seiner Sicht befindet sich das Unternehmen nach einem „Jahr der Existenzsicherung und des Übergangs“ derzeit im „Jahr der Neupositionierung und des Aufbruchs“ und wird 2014 in der „Jahr des Durchbruchs und des Aufschwungs“ eintreten: Auch nach einem wie in der ganzen Branche dramatischen Jahresauftakt mit einem Umsatzrückgang im Gesamtkonzern von 10,4 Prozent im ersten Quartal (siehe dazu gesonderte Meldung) erwartet die Führungsspitze schwarze Zahlen „spätestens im vierten Quartal 2014“. Die Strategie ist bekannt: Max Bahr soll zur Hauptvertriebslinie umgebaut werden. Zum 31. März waren es 132 Märkte, unter Praktiker liefen 169. Ende des Jahres sollen es dann rund 200 Max Bahr-Standorte sein, und die Kette soll „zu den vier führenden Baumarktketten Deutschlands gehören – nicht nur der Größe nach, sondern auch was Umsatz und Ertrag betreffen“. Neu war, was genau eigentlich aus den Praktiker-Märkten werden soll: Diese Vertriebslinie wird in Deutschland zu einem Discounter umgebaut. Ein Pilotmarkt ist bereits in Betrieb (siehe nebenstehenden Bericht). „Wenn man schon eine Zwei-Marken-Strategie fährt, dann liegen die Chancen der beiden Marken nicht in der Konvergenz, sondern in der Divergenz, also im Kontrast“, begründete Burger die neue Strategie. Der ehemalige Aldi-Manager bescheinigte dem Unternehmen, das er jetzt führt, dass es mit dem „Easy to shop“-Konzept schon einmal auf dem richtigen Weg gewesen sei. Seiner Einschätzung zufolge hängt der Erfolg eines solchen Konzepts von der Konsequenz in der Umsetzung ab. „Discount heißt: Man muss ein sehr präzises Produktsortiment bestimmen, und Sie müssen die richtigen Qualitäten vor allem auch bei den Eigenmarken beschaffen können“, sagte Burger. „An diesem Problem sind bisher alle Konzepte gescheitert. Aber gehen tut’s.“ In diesen Zusammenhang gehört auch das „Zukunftsthema Multichannel“. Wenn Praktiker wieder besser läuft, soll der Bereich E-Business stark erweitert…
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