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Insolvenzverhandlungen

Bunnings-Desaster könnte Amazon nutzen

Nach dem Rückzug von Wesfarmers und der Ankündigung des neuen Homebase-Besitzers, bis zu 80 Märkte zu schließen, soll nun Amazon Interesse an mehreren Standorten haben.
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Die DIY-Branche im Vereinigten Königreich durchlebt aktuell heftige Turbulenzen. Als im Februar 2016 der australische Wesfarmers-Konzern mit Homebase die Nummer zwei in Großbritannien übernahm, da war die Welt für die Käufer wohl noch in Ordnung: Die Kriegskasse des größten australischen Konzerns, mit rund 66 Mrd. australischen Dollar Jahresumsatz (ca. 42 Mrd. Euro) und Geschäften u. a.  im Bereich Chemie, Energie, Landwirtschaft und Schienenverkehr, schien gut gefüllt für ein Abenteuer. Ausgegebenes Ziel war es, die auf dem Heimatmarkt sehr erfolgreiche Vertriebslinie Bunnings in Großbritannien und Irland zu installieren. Dann, am 23. Juni 2016, beschloss die Mehrheit der Briten den Brexit, mit einem seitdem anhaltenden Rückgang der Käuferstimmung in Großbritannien. Obwohl sich die schlechten Nachrichten über rückläufige Umsätze im Jahr 2017 und 2018 häuften, wurden weiter Homebase-Standorte zu Bunnings-Märkten umgeflaggt. Zuletzt, im ersten Quartal 2018, brach der flächenbereinigte Umsatz bei Homebase/Bunnings um 15,4 Prozent ein. Der Höhepunkt des Wesfarmers-Engagements in Großbritannien - das sich inzwischen zu einem mehrere hundert Millionen Euro teuren Homebase-Desaster gewandelt hatte - war die Bekanntgabe Ende Mai, die Homebase-Kette an die Investmentgesellschaft Hilco Capital zu verkaufen. Wie die BBC berichtete, geschah der Verkauf zum symbolischen Preis von einem Pfund, bei dem Wesfarmers an einem Value Share-Mechanismus beteiligt blieb. Für die Bilanz des Geschäftsjahres 2017/2018 kündigte der australische Konzern kurze Zeit später einen Rekordverlust von 200 bis 230 Mio. GBP (228 bis 263 Mio. Euro) an. Hilco-Capital übernahm nicht nur sämtliche Homebase- und Bunnings-Märkte in Großbritannien und Irland, sondern auch die Marke Homebase. Alle 24 auf die Marke Bunnings umgestellten Standorte sollten wieder in Homebase-Märkte zurückverwandelt werden.
Nach dem großen Knall Ende Mai wurde Anfang August berichtet, dass bis zu 80 der zuletzt knapp 250 Homebase-Märkte geschlossen werden sollen. Hintergrund sei, so die Zeitung The Guardian, dass Hilco Capital das Insolvenzverfahren nutzen wolle, um Pachtverträge zu kündigen. Direkt im Anschluss an die Übernahme hatte Hilco bereits 17 Homebase-Märkte geschlossen.
Wie nun vor…
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