Auch wegen wachsendem Discounter-Angebot im DIY-Segment braucht der Handel das Wissen um die Möglichkeiten von KI, um wieder kreativer agieren.
Auch wegen wachsendem Discounter-Angebot im DIY-Segment braucht der Handel das Wissen um die Möglichkeiten von KI, um wieder kreativer agieren.
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Zukunftsstudie | Langfassung

KI und DIY

Wer sich mit KI in der Tiefe auskennt, kann sein Kerngeschäft im DIY-Handel wirklich fundamental verändern. Doch die Branche hinkt hinterher, sagt Theresa Schleicher.
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Eigentlich ist es ein klassischer Mottosatz des serviceorientierten Baumarktes: Ich verkaufe nicht, ich löse für den Kunden ein Problem. Aber was, wenn das mittlerweile für viele Menschen ChatGPT macht? Und mit den Empfehlungen bestimmte Anbieter und Produkte empfohlen und verbunden werden? Werfen wir einen Blick darauf, womit sich meine Forschungen über KI im Einzelhandel beschäftigen werden.

Theresa Schleicher 

Theresa Schleicher
(Quelle: BHB, Götz)

Die Zukunftsforscherin arbeitet mit KI-Wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern und Hochschulen in Schweden, USA und Shanghai sowie mit Unternehmen aus Asien zusammen. Zur Forschung gehört neben einem Dialog mit Entscheidungsträgern aus Handel, Politik und Wirtschaft eine Konsumentenbefragung mit 2.000 Teilnehmenden in der DACH-Region. Die Ergebnisse fließen bis September 2026 in eine neue Studie ein.

Es verändert sich 2025 etwas in der digitalen Diskussion. Laut dem Gartner Hype Cycle hat Künstliche Intelligenz (KI) die Hauptstufe der KI-Angst und Desillusionen erreicht. Die Euphorie weicht unternehmerischer Sichtweise. Das ist sinnvoll, denn es zeigt sich, dass die Gesellschaft längst weiter ist als viele Unternehmen. 75 Prozent der Jugendlichen haben laut dem Jugend-Online-Monitor 2025 bereits sprachbasierte Chatbots genutzt. Ein Drittel der 12- bis 28-Jährigen verwendet ChatGPT regelmäßig. Eine neue Generation wächst heran, für 42 Prozent der AI-Natives (12 bis 19 Jahre) ist es irrelevant, ob sie mit einem Bot oder einem Kundenberater online sprechen, solange der Service stimmt, wie meine „Zukunftsstudie Handel 2026“ zeigt. Sie erwarten von Unternehmen nicht nur Lösungen, die funktionieren, sondern inspirieren und für Neues begeistern.

Ein Blick auf die Wirtschaft: Künstliche Intelligenz ist dabei, den Takt der Wirtschaft neu zu bestimmen. Wer heute plant, einkauft, entscheidet oder investiert, tut das zunehmend im Dialog mit lernenden Systemen. Generative KI wie ChatGPT verändert bereits still und schrittweise ganze Branchen – vom Wissensmanagement über den Kundenkontakt bis zur Produktentwicklung. Die volkswirtschaftlichen Potenziale sind groß: Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln liegt die zusätzliche Bruttowertschöpfung bei über 330 Mrd. Euro jährlich, wenn nur die Hälfte der Unternehmen KI effektiv nutzt. PwC prognostiziert bis 2030 ein kumuliertes BIP-Wachstum von 11,3 Prozent – ein Plus von rund 430 Mrd. Euro. Das Ifo-Institut beziffert das sektorübergreifende Produktivitätssteigerungspotenzial auf 8 bis 16…

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