Kostengünstiges Bauen kommt voran

11.08.2003

Baukosten für ein neues Einfamilienhaus fallen in sechs Jahren um 7,3 Prozent – In Ostdeutschland kosten Reihenhäuser unter 1.000 Euro pro Quadratmeter, so LBS-Research

Wenn irgendwo Preise zurückgehen, so hat dies mit dem Schreckgespenst der Deflation nichts zu tun. Unterschiedliche relative Preistrends sind vielmehr völlig normal. Bei stabilem Preisniveau heißt das: steigende Preise in bestimmten Bereichen, sinkende Preise anderswo. Einen wichtigen Stabilitätsbeitrag leistet schon seit vielen Jahren der Wohnungsbau. Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Baupreise von 1995 bis 2002 für den Neubau von Einfamilienhäusern um 1,4 Prozent gesunken. Damit nicht genug. Die Bauherren sparen beim Eigenheimbau gleichzeitig offenbar auch an Ausstattungsdetails. Ob freistehend, doppelt oder in Reihe errichtet, für ein neues Einfamilienhaus sanken nach einer Analyse von LBS Research auf Basis der jüngsten verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes die Kosten für den Quadratmeter Wohnfläche im Neubau von 1995 bis 2001 im Schnitt um 7,3 Prozent (West: 6,6 Prozent, Ost: 13,9 Prozent).
Die Kostenreduktion fällt in den neuen Bundesländern deutlicher aus als im Westen, und dies unterschiedlich stark je nach Objekttyp. Ein neues freistehendes Einfamilienhaus kostete (ohne Grundstück) im Jahre 2001 pro Quadratmeter Wohnfläche durchschnittlich 1.266 € (West: 1.306; Ost: 1.110) und damit sieben Prozent (West: -5,8 Prozent; Ost: -14,5 Prozent) weniger als im Jahre 1995. Ähnlich das Bild bei Doppelhäusern, wo im gleichen Zeitraum ein Preisrückgang um rund sieben Prozent (West: -6,5 Prozent; Ost: -16,2 Prozent) auf 1.222 € (West: 1.245; Ost: 1.034) zu verzeichnen war. Noch markanter der Rückgang bei den Baukosten für Reihenhäuser: Der Quadratmeterpreis sank hier in den alten Bundesländern um acht Prozent, in den neuen Ländern um gut 14 Prozent. Für diese nicht nur vom Grundstücksbedarf, sondern auch von den Kosten her günstigste Bauform mussten Erwerber zuletzt im Schnitt 1.117 € pro Quadratmeter bezahlen. Dabei lag der Preis im Westen bei 1.137 €, in Ostdeutschland wird jetzt mit 953 Euro die 1.000-€-Grenze deutlich unterschritten.
Einstweilen bleibt damit, wie LBS Research hervorhebt, der deutliche Ost-West-Abstand bei den Baukosten erhalten. Im Vergleich zu 2000 sind im Jahre 2001 die Quadratmeterkosten für Einfamilienhäuser in den neuen Bundesländern insgesamt noch einmal um 2,3 Prozent gesunken, während sie im ehemaligen Bundesgebiet nahezu stabil geblieben sind. Da gleichzeitig die Eigenheime im Osten durchweg eine Nummer kleiner ausfallen, müssen Bauherren dort insgesamt nur 75 Prozent der „Westpreise“ veranschlagen.
Ein freistehendes Einfamilienhaus in Ostdeutschland hat eine Wohnfläche von durchschnittlich 123 m² und kostet damit 136.700 Euro (-14,6 Prozent im Vergleich zu 1995). Im Westen erreicht die Wohnfläche für das Einzelhaus demgegenüber 147 m², wodurch sich die Baukosten auf 192.700 € (-4,3 Prozent) summieren. Auch Doppelhaushälften sind im Osten mit einer Grundfläche von 110 m² kleiner als im Westen (128 m²). Sie kosteten in den neuen Ländern im Jahre 2001 durchschnittlich 113.400 € (-17,7 Prozent im Vergleich zu 1995) im Westen 158.700 € (-1,2 Prozent) für 128 m². Der Preis für ein neugebautes Reihenhaus sank im selben Zeitraum im Westen um -2,1 Prozent auf 140.300 € (bei einer Wohnfläche von 123 m²), im Osten um -12,4 Prozent auf 104.200 € (für 109 m²).
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