Kritik von Stiebel Eltron

„Heiztechnik der Zukunft wird ausgebremst“

Strom ist in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern am teuersten.(Quelle: obs/Stiebel Eltron/Strom-Report Infografik)
Strom ist in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern am teuersten.
15.09.2020

Die in Deutschland verbrauchte Energie wird etwa zu einem Drittel dafür verwendet, Wärme zu erzeugen. Dieser Sektor soll angesichts des Klimawandels und der deutschen Klimaziele auf grüne Technologie umgestellt werden. Die fossilen Brennstoffe Erdöl- und Erdgas müssten demnach jedoch als Klimaschädlinge teuer sein, Strom für umweltfreundliche neue Heiztechnologie dagegen günstig, so das Heiz- und Wärmetechnikunternehmen Stiebel Eltron in einer Mitteilung. Aktuell sei es in Deutschland aber genau anders herum.

"Wir haben aktuell in Deutschland die teuersten Strompreise in Europa", sagt Geschäftsführer Dr. Nicholas Matten. "Die Verbraucher bezahlen für jede Kilowattstunde 17 Eurocent staatliche Abgaben - bei einer Kilowattstunde Erdgas dagegen nur 3 Eurocent." Das Problem: Der teure Strompreis bremst den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen, einer Heizung, die elektrisch angetrieben wird und erneuerbare Umweltenergie nutzbar macht. Bis zum Jahr 2030 müssten nach Expertenschätzungen und verschiedenen Studien zwischen fünf und zehn Millionen Wärmepumpen in Deutschland installiert sein, um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen. Aktuell sind es gerade einmal knapp eine Million Geräte - es müssten also pro Jahr mindestens 500.000 Wärmepumpen installiert werden. Im Jahr 2018 wurden aber bundesweit nur rund 84.000 Wärmepumpen eingebaut.

"Deutschland kann es sich nicht länger leisten, bei der Energiewende mit den Füßen gleichzeitig auf dem Gaspedal und der Bremse zu stehen - grünen Strom zu erzeugen und dann künstlich teuer zu machen", so Matten. Wie es in Europa anders geht, zeigen skandinavische Länder: In Norwegen, Schweden und Finland werden mehr als 20 Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte installiert - in Deutschland bisher nur gut 2.

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