Die Lust am Tapezieren ist wieder da

In der deutschen Tapetenbranche ist der Abwärtstrend gestoppt. Im Jahr 2020 erlösten die deutschen Hersteller im Inland 110 Mio. Euro, was einem Plus von 12 Prozent entspricht, wie das Deutsche Tapeten-Institut berichtet. Es führt das starke Wachstum auf zwei Faktoren zurück: Zum einen hatten die Verbraucher in Zeiten von Corona wenig Möglichkeiten für Reisen, Restaurant- und Kinobesuche und haben sich somit intensiv mit den eigenen vier Wänden beschäftigt. Weiterhin hatte auch die Gemeinschaftskampagne „Deutschland tapeziert“ nach Ansicht der Branche einen erheblichen Anteil am Erfolg des Produkts, denn bereits im ersten Quartal des Jahres war ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Die Kampagne vereint Handel und Industrie und gibt Kunden Inspiration und Tipps über Print- und Onlinemedien sowie Social-Media-Aktivitäten.

Im Ausland setzten die deutschen Hersteller 146 Mio. Euro (- 2 Prozent) um, was zu einem Gesamtumsatz von 256 Mio. Euro (+ 4 Prozent) führte.

Für die Aussichten im neuen Jahr sei von Bedeutung, wie lange der Lockdown noch läuft, so das Institut, da das Frühjahr üblicherweise die wichtigste Renovierungssaison ist. Die im stationären Einzelhandel verlorenen Umsätze könnten nicht komplett durch Online-Verkäufe und Click & Collect ausgeglichen werden. Die Branche sei aber aufgrund der bereits erreichten, höheren Käuferreichweite zuversichtlich.