Ziel für 2025 bereits erreicht

Torfanteil bei Blumenerden sinkt laut IVG auf unter 50 Prozent

Für den Gartenhandel wird das torffreie Sortiment immer wichtiger.
Für den Gartenhandel wird das torffreie Sortiment immer wichtiger.
22.03.2022

Die Substratindustrie hat ihr selbstgestecktes Ziel zur Reduktion von Torf vorzeitig erreicht. Das erklärt der Industrieverband Garten (IVG) nach Abschluss seiner jährlichen Datenerhebung bei den Substratherstellern zur Produktion und zum Torfeinsatz im Jahr 2021. Demnach ist der Torfanteil in Blumenerden für den deutschen Markt von 55 Prozent im Vorjahr auf 48 Prozent gesunken. Die Branche hatte sich zum Ziel gesetzt, den Anteil von Torfersatzprodukten in Blumenerden bis 2025 auf 50 Prozent zu erhöhen.

Bei den Profisubstraten blieb die Nachfrage dem Verband zufolge konstant auf dem Niveau des Vorjahres. Hier liegt der Anteil an organischen und mineralischen Torfersatzprodukten bei rund 22 Prozent. Ziel der Branche ist eine Torfersatzquote von 20 Prozent bis zum Jahr 2025 und von 30 Prozent bis 2030. Insgesamt wurden 2021 in Deutschland rund 12 Mio. m³ Substrate produziert.

Der Krieg in der Ukraine verschärfe jedoch die Lage unter anderem in Bezug auf Energiekosten und Rohstoffverfügbarkeit für alternative Ausgangsstoffe wie Holz und Rinde, die nun vermehrt in die energetische Nutzung gehen, sowie den Transport von Waren, warnt der Verband. Einige Unternehmen seien von ihren Bezugsquellen für Rohstoffe aus Osteuropa nahezu abgeschnitten.

In einer Pressemitteilung beklagt der IVG mangelnde politische Unterstützung in den vergangenen zwei Jahren. Als Ergebnis der Datenerhebung soll ein neues Positionspapier des IVG den aktuellen Stand auswerten und in einen zeitlichen Kontext setzen. „In Anbetracht all dieser Gesichtspunkte sieht sich die Branche in diesem Jahr außerstande eine Prognose abzugeben und eine Aussage zum weiteren Verlauf der Torfreduzierung zu machen“, nimmt Philip Testroet, Referent Gartenbau und Umwelt beim IVG, das Fazit des geplanten Positionspapieres vorweg.

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