Private Haushalte zögerlich

Rückgang bei energetischer Sanierung

Sorgen über die Inflation und der Handwerkermangel führen dazu, dass die Deutschen zögerlich sind bei Investitionen in die energetische Sanierung. (Quelle: Pexels)
Sorgen über die Inflation und der Handwerkermangel führen dazu, dass die Deutschen zögerlich sind bei Investitionen in die energetische Sanierung. 
12.01.2023

Rund 5,4 Millionen Haushalte in Deutschland (13 Prozent) haben konkrete Pläne, eine oder mehrere Maßnahmen zur energetischen Sanierung in den kommenden fünf Jahren durchzuführen. Dies sind vor allem Hauseigentümer und Hausmieter, von denen 27 und 22 Prozent konkret eine zusätzliche Dämmung, eine effizientere Heizung oder eine Photovoltaikanlage planen. Das sind Ergebnisse des „Monitors zur Klimawende 2022“ des Forschungs- und Beratungsinstitutes Sirius Campus.

Die Investitionsbereitschaft bei Hauseigentümern ist im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte gesunken, bei Hausmietern ist sie konstant geblieben. Bei Wohnungseigentümern hat sie sich von 23 Prozent im Jahr 2021 auf 14 Prozent (-9 Prozentpunkte) reduziert. Bei Wohnungsmietern bleibt sie mit zwei Prozent weiterhin auf einem niedrigen Niveau.

Hauptgründe für die reduzierte Investitionsbereitschaft sind laut der Studie Inflationssorgen sowie der Handwerkermangel. 86 Prozent der Haushalte sehen sich stark von der Inflation betroffen. Mehr als die Hälfte der Planer will deswegen die Situation erst einmal abwarten oder überdenkt ihre Pläne sogar ganz. 32 Prozent der Haushalte sind gewillt, mit baulichen Maßnahmen zum Energieeinsparen auf die Energiekrise zu reagieren.

E-Mobilität und energetische Sanierungen oft Hand-in-Hand

Das größte Interesse für energetisches Sanieren haben Wohneigentümer und junge Familien in Immobilien ab Baujahr 1994. Auch Haushalte mit Umzugsplan in ein Wohneigentum zeigen sich investitionsfreudig. Befragte, die auf ihren hohen Energieverbrauch aufmerksam werden, planen ebenfalls eher, energetische Sanierungen anzugehen. Die Kaufabsicht für ein E-Auto hat einen ähnlich positiven Effekt. 12 Prozent der befragten Autofahrer mit Wohneigentum wollen in den kommenden zwölf Monaten ein Elektroauto kaufen, davon plant jeder zweite eine energetische Sanierung – meist eine PV-Anlage.

Von den Haushalten in älteren Immobilien planen 11 Prozent energetische Sanierungen. Viele vorsichtig entscheidende Haushalte schieben aufgrund fehlender Beratung das Thema vor sich her. Diese Gruppe macht 40 Prozent der Haushalte aus und kommt auf einen Anteil von 5 Prozent Investitionsplanern für energetische Sanierungen. 2022 sind 30 Prozent der Befragten zu einer energetischen Sanierung angesprochen worden, im Vorjahr waren es noch 35 Prozent.

Motive sind Energiesparen, Komfort und Klimaschutz

Von den Interessenten an einer energetischen Sanierung investieren 43 Prozent tatsächlich in eine Maßnahme. Besonders hoch ist die Quote, wenn die Motive dahinter Energiesparen oder die Erhöhung des Wohnkomforts sind. Auch Klimaschutz gewinnt im Vergleich zu 2021 an Bedeutung.

Durch die Energiekrise ist die Energiesparbereitschaft gestiegen, zeigen die Ergebnisse. 46 Prozent der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer achten auf wassersparendes Duschen – 2020 waren es 42 Prozent. 42 Prozent heizen nur noch, wenn auch jemand zu Hause ist (2020: 38 Prozent). 23 Prozent waschen ihre Kleidung möglichst kalt oder bei niedrigeren Temperaturen (2020: 17 Prozent).

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