„Bedauernswert“ und „nicht nachvollziehbar“

Landgard verteidigt TrayC-System gegen DUH-Kritik

(Quelle: Landgard)
10.01.2024

In einer ausführlichen Stellungnahme antwortet Johannes Kronenberg, Geschäftsführer Landgard Blumen & Pflanzen, auf die jüngste Kritik der Deutschen Umwelthilfe (DUH) am TrayC-Palettensystem und deren Vorwurf des Greenwashings. Darin verteidigt der Manager das Palettensystem und stellt klar, dass dieses – entgegen der Darstellung der DUH – nie als Mehrweglösung propagiert wurde und kein Gegenentwurf zu Mehrwegpaletten sei. Den Vorwurf des „dreisten Greenwashings“ könne man in keiner Weise nachvollziehen.

Vielmehr sei TrayC eine Kreislaufpalette, mit der man aktuell verwendete Einwegtrays ersetze und dazu beitrage, den Rohstoffverbrauch zu senken und Wertstoffe im Kreislauf zu halten, so Kronenberg. Unter Bezug auf eine unabhängige Studie spricht der Manager bei geschlossenen TrayC-Kreisläufen von einer rund 80-prozentigen Verringerung der CO2-Emmissionen im Vergleich zu aktuell überwiegend verwendeten Einwegsystemen.

Den Vorwurf der DUH bedauert die Erzeugergenossenschaft in ihrer Erklärung und bietet dem Verein direkte Gespräche und einen partnerschaftlichen Austausch an. Auch die Landgard sei davon überzeugt, „dass wir im Gartenbau so schnell wie möglich einen Beitrag zur Kunststoffreduzierung leisten müssen.“ Aus diesem Grund sei man auch Mitglied und Partner der EuroPlantTray (EPT) und der Weg zu vielfach wiederverwendbaren Mehrwegpaletten sei auch das eigene Ziel.

Stellungnahme im Wortlaut

Wir veröffentlichen an dieser Stelle die Stellungnahme der Landgard im Wortlaut.

Statement von Johannes Kronenberg, Geschäftsführer Landgard Blumen & Pflanzen, zur Pressemitteilung der Deutschen Umwelthilfe:

"Wir bedauern es, dass die Deutsche Umwelthilfe einen innovativen Ansatz aus den Reihen der Grünen Branche zur Vermeidung des Einsatzes von Neukunststoffen im Gartenbau anprangert. Wir sehen TrayC nicht als Mehrweglösung und haben das System daher auch nie als solche propagiert. Vielmehr ist es eine Kreislaufpalette, mit der wir aktuell verwendete Einwegtrays ersetzen und dazu beitragen, den Rohstoffverbrauch zu senken und Wertstoffe im Kreislauf zu halten. Dazu werden die TrayC-Paletten nach dem Einsatz gesammelt, sortiert und erneut verwendet. Ist dies nicht möglich, werden die Trays über einen sehr kurzen und direkten Prozess von den Trayherstellern zu neuen Paletten recycelt. In einem geschlossenen TrayC-Kreislauf wird der Einsatz von neuem Kunststoff so auf ein Minimum reduziert bis ausgeschlossen.

Eine in unserem Auftrag erstellte unabhängige Studie bestätigt die mit TrayC verbundene Wirksamkeit im Hinblick auf Umwelt- und Klimafreundlichkeit. Sie zeigt, dass bei geschlossenen TrayC-Kreisläufen rund 80 Prozent weniger CO2 emittiert wird als bei den aktuell überwiegend verwendeten Einwegsystemen. Die Wiederverwendung der Trays ist bei Einhaltung des geschlossenen TrayC-Kreislaufs garantiert. Entweder durch den erneuten Gebrauch oder durch das direkte Recycling und die Verwendung der Rohstoffe zur Herstellung neuer TrayC. So konnten wir allein bei Landgard durch die Verwendung von TrayC in den Cash & Carry-Märkten und bei einigen organisierten Kunden seit 2021 bereits mehr als 1.900 Tonnen Kunststoff im Kreislauf halten. Den Vorwurf des „dreisten Greenwashings“ der Deutschen Umwelthilfe können wir daher in keiner Weise nachvollziehen.

TrayC ist aktuell in 14 verschiedenen Formaten von T9 bis T13 und teilweise auch T14 (insbesondere für den italienischen Markt) verfügbar. Die Trays aus ungefärbtem Rezyklat können zu identischen Preisen wie ein vergleichbarer Einwegtray über den Großhandel bezogen werden. Erneut verwendete TrayC-Paletten werden zu vergünstigten Preisen an den Gartenbau abgegeben. Das Kreislaufsystem ist damit zwar kostendeckend, aber bei Weitem nicht als Erlösmodell auf Profit ausgerichtet.

Genau wie die Deutsche Umwelthilfe sind wir der festen Überzeugung, dass wir im Gartenbau so schnell wie möglich einen Beitrag zur Kunststoffreduzierung leisten müssen. Landgard ist daher Mitglied und Partner der EuroPlantTray (EPT) und der Weg zu vielfach wiederverwendbaren Mehrwegpaletten ist auch unser Ziel. Bereits vor fünf Jahren haben wir aus diesem Grund damit begonnen, das Mehrwegpaletten-System Floritray zu entwickeln, welches mittlerweile Teil von EPT ist.

Wie jedem, der bei EPT mitarbeitet, bekannt ist, sind auf dem Weg hin zu einem marktreifen vielfach wiederverwendbaren Mehrwegsystem im Gartenbau jedoch noch diverse Details zu klären.

Uns ist es jedoch wichtig, schon heute mit sinnvollen Lösungen den Einsatz von Einwegkunststoffen in der Grünen Branche zu senken. Mit dieser Vision ist TrayC entstanden. Wir sehen die Kreislaufpalette TrayC nicht als Gegenentwurf zu Mehrwegpaletten wie EPT, sondern als sinnvolle Ergänzung. Einerseits können wir so bereits jetzt dazu beitragen, wertvolle Rohstoffe zu schonen. Zugleich haben viele Gespräche gezeigt, dass eine bereits existierende Rückführlogistik für Transporttrays, wie sie TrayC zu Grunde liegt, die Etablierung von Mehrwegpaletten vereinfachen kann.

Diese Sichtweise sowie unsere Vorgehensweise bzgl. TrayC haben wir stets transparent mit den Kolleg*innen der EPT besprochen. Im Interesse der Nachhaltigkeit unternehmen wir sinnvolle und richtige Dinge für die Branche. Es wäre schön, wenn die Deutsche Umwelthilfe diesen Weg mit uns geht. Für konstruktive und kontroverse direkte Gespräche sowie einen partnerschaftlichen Austausch, der unser gemeinsames Anliegen nach vorne bringt, stehen wir jederzeit zur Verfügung. Dieses Gesprächsangebot an die Deutsche Umwelthilfe haben wir bereits in der Vergangenheit ausgesprochen und es besteht weiter."

Johannes Kronenberg, Geschäftsführer Landgard Blumen & Pflanzen
Johannes Kronenberg, Geschäftsführer Landgard Blumen & Pflanzen (Quelle: LinkedIn)
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