Mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter der deutschen und internationalen Substrat- und Erdenindustrie sind am 6. November 2025 ins Ammerland nach Bad Zwischenahn zum IVG-Branchentag Erden und Substrate gekommen, um sich über neue Rohstoffstrategien, die Rolle der Produkte im Lichte von Nachhaltigkeit und Qualität sowie die Chancen für die Branche zu informieren.
Beschäftigt wurde sich unter anderem mit Moorbodenforschung und Naturschutz. So war Angelika Rubin, Referentin der Europäischen Kommission, berichtete Neues zur EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur. Maureen Kuenen, Executive Officer Responsibly Produced Peat (RPP), gab einen Überblick über die Arbeit der Stiftung für die Förderung der Nachhaltigkeit im Torfsektor. Sabine Jordan, Wissenschaftlerin an der Schwedischen Universität für Agrarwissenschaften, lieferte Fakten über die schwedische Moornutzung im Allgemeinen und den Torfabbau im Speziellen.
Im Fokus standen auch Substratausgangsstoffe. Sascha Hermus, Projektmanager im 3N-Kompetenzzentrum, referierte über Torfersatzstoffe aus Gärresten. Martin Küttim, Wissenschaftler an der Tallinn University, stellte die Ergebnisse einer in Estland durchgeführten Studie vor über die Nutzung, Nachnutzung und Kohlenstoffbilanz von Gartentorf. Ergebnis: Das CO2-Emissionspotenzial von Torf ist geringer als bisher gedacht. Karin Luyten-Naujoks, Referentin bei der Bundesgütegemeinschaft Kompost, ging in ihrem Vortrag ein auf vorhandene Kompostmengen, geeignete Qualitäten zur Substratherstellung, deren begrenzte Verfügbarkeit und den bestehenden Bedarf für den Torfersatz. Peter Tiede-Arlt von der Landwirtschaftskammer NRW sprach über Erfahrungen, Risiken und Nebenwirkungen von Hydrogelen in torffreien Substraten.
Journalistin, Autorin und TV-Moderatorin Nena Brockhaus besprach in ihrer Keynote Auszüge aus ihren Büchern zur „Steuergeldverschwendung“ in Deutschland sowie zu den Lebensweisheiten sogenannter „alter weißer Männer“. Der nächste IVG Branchentag Erden & Substrate wird am 19. November 2026 stattfinden, allerdings nicht in Bad Zwischenahn, sondern im niederländischen Cuijk.












