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"Dem Klima stärker ausgesetzt"

Ein Gespräch mit Jens Riemer, Geschäftsführer des Gewächshausbauers Siedenburger, über Grenzen und Möglichkeiten energieeffizienten Bauens von Verkaufsgewächshäusern.

 

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Welche Möglichkeiten für energieeffizientes Bauen gibt es?
Je nach finanziellen Möglichkeiten des Kunden und abhängig von der Nutzung der Häuser werden Verglasungen mit Ug-Werten, also Wärmedurchgangskoeffizienten von 1,1 bis 1,3, gedämmte Rinnen sowie thermisch getrennte Profile eingesetzt. Daneben besteht die Möglichkeit, Photovoltaikanlagen in die Konstruktion zu integrieren, Regenwasser zu nutzen sowie weitere Möglichkeiten, die bei anderen Gebäuden auch zur Verfügung stehen.
Wo liegen die speziellen Herausforderungen bei Verkaufsgewächshäusern?Die aktuellen Herausforderungen bestehen darin, die ausgereifte Technik im Detail weiterzuentwickeln, um Lösungen für einen verbesserten Wärmeschutz bei ähnlicher Transparenz der Eindeckung aus Glas anbieten zu können. Das Problem liegt generell darin, dass ein Gebäude mit transparenter Eindeckung den klimatischen Einflüssen mehr ausgesetzt ist als ein Gebäude mit fester Eindeckung. Das schränkt den Gestaltungsspielraum relativ stark ein, da mit dem starren Baustoff Glas eine dichte Hülle erstellt werden muss. Die Temperaturschwankungen in Gewächshäusern sind aufgrund des höheren Wärmedurchgangskoeffizienten ebenfalls höher, was eine sehr flexible und schnelle Klimasteuerung erfordert.
Welchen Einfluss haben die Planung und Form des Gebäudes, welchen das verwendete Material?
Beides hat Einfluss auf die Energiebilanz, die Ausrichtung eher weniger, der umbaute Raum natürlich mehr, da mehr Raum mehr Heizaufwand erfordert. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, das die Höhe eines Gartencenters und damit der umbaute Raum bei der Klimatisierung im Sommer wichtig ist. Je mehr Raum, desto angenehmer ist das Klima im Sommer, da sich ein größerer Raum langsamer aufheizt.Die größte Rolle spielen naturgemäß die verwendeten Materialien, da sie über ihre Dämmeigenschaften sowohl den Heizaufwand als auch den sommerlichen Wärmeschutz erheblich beeinflussen. Als Beispiel sei hier eine nichttransparente Dacheindeckung angeführt. Da dieses Material dicker sein kann und aus Stoffen mit guten Dämmeigenschaften hergestellt wird, sinkt der Heizaufwand, und auch die Aufheizung im Sommer ist geringer. Allerdings ist das Lichtangebot im Gartencenter dann deutlich geringer und das Einkaufserlebnis nicht vergleichbar. Der Wiedererkennungswert eines Gewächshauses und damit die Aussage zur gärtnerischen Kompetenz sind geringer.
Das eine ist der Wärmeverlust, das andere die Wärmegewinnung…
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