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Deutschland wirft Gewinn ab

diy im Gespräch mit dem Praktiker-Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Werner.
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Glückwunsch, Herr Werner: Ihr Vertrag wurde bis 2014 verlängert. Sind Sie wunschlos glücklich, nachdem in der Branche noch von Ihrer Ablösung in diesem Jahr gemunkelt wurde?
Schon sonderbar, was man so munkelt in einer Branche, die sich ausgerechnet 2007 deutlich schlechter entwickelt hat als Praktiker. Ich bin jedenfalls gern Vorstandsvorsitzender dieses Unternehmens. Ich danke für das Vertrauen des Aufsichtsrats, mit dem die Zusammenarbeit nicht besser sein könnte. Und ich freue mich darüber, dass ich die erfolgreiche Expansion des Praktiker-Konzerns weitere fünf Jahre mit gestalten kann. Im Jahr 2014 bin ich 60. Ob ich wunschlos glücklich bin, können Sie mich dann gern noch einmal fragen.
Die Gerüchte beruhten ja doch auf einer gewissen Grundlage: Das Easy-to-Shop-Konzept (E2S) lief nicht ganz so, wie erwartet, und auch die preisaggressive Praktiker-Werbung lief sich langsam tot. Woran lag es?
Erlauben Sie, dass ich präzisiere: Die preisaggressive Praktiker-Werbung hat sich nicht totgelaufen, sie ist so lebendig wie eh und je. Wir hatten nur bei einem Element dieser Werbung, bei den 20-Prozent-Aktionen, im letzten Jahr überzogen. Dadurch war der Überraschungseffekt dahin, von dem jede Aktionswerbung lebt. Inzwischen geben wir viel seltener „20 Prozent auf alles“, investieren dafür in die Regalpreise und erfreuen unsere Kunden mit ausgewählten Rabatten auf Saisonartikel und Warengruppen. So greift eins ins andere – und der Marketing-Mix funktioniert wieder.Zu Easy-to-Shop ist zu sagen: Das Konzept für den schnellen, einfachen und bequemen Einkauf ist die richtige Antwort auf die Konsumgewohnheiten von heute und morgen. Die umgestellten Märkte laufen gut, im Durchschnitt um 4,5 Prozent besser als das übrige Marktportfolio. Aber Sie haben recht: Sie erfüllen unsere ambitionierten Erwartungen noch nicht ganz. Dann ist es aber kein Zeichen von Schwäche, sondern von Vernunft, wenn wir inne halten, Bilanz ziehen und dort nachbessern, wo Optimierungsbedarf erkennbar wird. Zum Beispiel im Bereich der Flächengewichtung und der Sortimentsgestaltung, wo wir künftig stärker auf regionale Markterfordernisse eingehen wollen. Wir wissen also, wo wir den Hebel ansetzen müssen. Und das tun wir – zunächst bei den bestehenden 77 Easy-to-Shop-Märkten, später dann auch bei allen anderen Umstellungen, die noch kommen.Praktiker verdient sein Geld vor allem im Ausland. Sehen Sie noch eine Chance, dass Deutschland einmal wieder…
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