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Umweltschonendes Schleifen

Fächerschleifscheiben aus Hanf -- das hört sich zunächst seltsam an. Doch tatsächlich ist das Produkt nicht nur umweltfreundlich, sondern bietet auch Verarbeitungs- und Kostenvorteile.
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Die Tierfreunde denken an Vogelfutter und mancher Hippie an den einen oder anderen berauschten Abend. Dass Hanf aber ein extrem vielseitiger Rohstoff ist, zeigt unter anderem die Geschichte von Eisenblätter. Der Hersteller aus Geretsried, etwa 50 Kilometer östlich von München gelegen, schaffte es, einen Schleifteller auf der Basis des nachwachsenden Naturstoffes zu entwickeln. Bis dahin wurden Schleifscheiben überwiegend auf der Basis von künstlichen Mineralfasern wie Glasgewebe und Harzen aufgebaut. Der Trägerteller von Eisenblätter, Plantex getauft, besteht dagegen zu 70 Prozent aus Hanf und zu 30 Prozent aus Polypropylen. "Die Vorteile des Produkts gegenüber herkömmlichen Fächerschleifscheiben", so Sekretär der Geschäftsleitung, Thomas Loll, "sind enorm."Zum Beispiel, begründet Loll, zerspane sich der Trägerteller automatisch während des Schleifvorgangs. Dabei trimme sich der Trägerteller selbständig im Durchmesser mit. Beim Arbeiten mit dem Produkt entstehen Späneflocken, die nach Holz riechen, Feinstäube werden vermieden. Weiter, so Loll, biete das Produkt enorme Kosteneinsparungen. "Bei konventionellen Schleifscheiben werden in der Regel bis zu 40 Prozent des Schleifgewebes unverbraucht weggeworden. Plantex lässt sich dagegen nahezu vollständig verwenden." Durch den hohen Faseranteil sei das Produkt geräusch- und vibrationsdämpfend und wirke so der berüchtigten "Weißfingerkrankheit" entgegen. Zudem ist das Produkt leicht zu entsorgen, da kein Sondermüll. "Dadurch", so Loll weiter, "minimiert es die Umweltbelastung von der Produktion bis hin zur Entsorgung." Eisenblätter, das Unternehmen erhielt für Plantex mehrere Umweltpreise, entwickelt und fertigt seit über 30 Jahren handgeführte Schleifmaschinen und Schleifwerkzeuge für die Oberflächenbearbeitung und -veredelung von Edelstahl, Stahl, Aluminium und weiteren Buntmetallen, Hartkunststoff und Holz. Inzwischen hält das Unternehmen (45 Mitarbeiter; Umsatz 2009 ca. zwölf Mio. €; Exportanteil rund 60 Prozent) über 80 Schutzrechte, die das Entwicklungs-Know-how schützen sollen. Rund 30.000 Fächerschleifscheiben werden derzeit am Fertigungsstandort Geretsried hergestellt. Den Trend, Produktfertigungen in Billiglohnländer zu transferieren, hat Eisenblätter nicht mitgemacht. So werden sämtliche Produkte nach wie vor in Deutschland gefertigt. "Dass sich dieser oft sehr aufwändige Weg auszahlt, zeigt die große Treue unserer Kunden zu unserem Hause und das stetige Wachstum in allen Bereichen", unterstreicht…
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