Baukonjunktur, Langzeit-Bauproduktion
diy plus

Bauen & Renovieren - Baukonunktur

Deutschlands Neubau geht die Luft aus

Während der Umsatz auf dem Bau in Europa noch bis 2020 abgeschwächt weiter wachsen soll, wird für Deutschland bei der jüngsten Vorabveranstaltung zur Messe Bau ab 2020 ein leichter Rückgang prognostiziert.
diy immer dabei – Lesen Sie, wo, wann und wie Sie wollen.
  • Print-Ausgabe direkt per Post
  • Ausgaben auch als E-Magazin
  • Immer verfügbar – auf PC und Mobil
  • Online-Archiv seit 1990
Abonnement Print & Online
Testangebot
Direkt weiterlesen
Die Messe Bau wirft ihre Schatten voraus und die Baubranche dürfte nach dem Boom der letzten Jahre weiter optimistisch in die Zukunft schauen. Grund: Die Rahmenbedingungen für die Baukonjunktur bleiben allem Anschein nach weiterhin stabil - auch wenn das Wachstum in Deutschland in den kommenden Jahren zum Erliegen kommen könnte. Dies legt zumindest eine Analyse über die Entwicklung der Baukonjunktur in Deutschland und Europa nahe, die von Ludwig Dorffmeister, Bau-Experte vom Münchner ifo-Institut für Wirtschaftsforschung, während der Pressekonferenz im Vorfeld der Bau präsentiert wurde.
Demnach hat laut Zahlen von Euroconstruct, einem europaweiten Forschungs- und Beratungsnetzwerk im Baubereich, die Dorffmeister präsentierte, der Umsatz der Bauwirtschaft in Europa im Jahr 2017 um knapp 4 Prozent zugelegt (s. Grafik 1). Wie der ifo-Experte betonte, war dies der drittstärkste Anstieg innerhalb der vergangenen 27 Jahre. Mittelfristig rechnet er damit, dass der Aufschwung immer weiter an Schwung verliert. Für das Jahr 2020 werde für Europa nur noch mit einer Zunahme von 1,5 Prozent gerechnet, so Dorffmeister.
In den vergangenen Jahren habe in Europa vor allem der Neubau von Wohn- sowie Nichtwohngebäuden zu den Wachstumstreibern gezählt. An ihrer Stelle tritt laut Dorffmeister für die unmittelbar nächsten Jahre der Tiefbau, der 2018 und 2019 mit jeweils 4,5 Prozent rekordstark zunehmen dürfte. Gleichzeitig soll in Europa im Hochbau der Bestandssektor, der neben Modernisierungsmaßnahmen auch die regelmäßige Instandhaltung von Gebäuden umfasst, im Zeitraum 2018 bis 2020 zwischen 1 und 1,5 Prozent pro Jahr zulegen. Dies sei insofern von Bedeutung, da auf ihn mehr als die Hälfte der europäischen Hochbaumaßnahmen entfällt.
Getragen werde der aktuelle allgemeine Aufschwung in Europas Bausektor maßgeblich von der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung, so Dorffmeister. Weitere Impulse seien das sehr niedrige Zinsniveau und eine verstärkte Zu- und Binnenwanderung. "Angesichts dieser positiven Rahmenbedingungen ist auch auf mittlere Sicht von einer Ausweitung der Bauleistung auszugehen", erklärte Dorffmeister.
Wie sehr die Finanz- und Eurokrise sich auf die Bautätigkeit in Europa ausgewirkt hat, wird bei einem Blick auf den langjährigen Verlauf seit 1991 sichtbar (s. Grafik 1). Betrug der europaweite Umsatz im Baugewerbe 2007 noch mehr als 1,9 Bill. Euro, rauschte der Wert bis 2013 auf weniger als 1,4 Bill. Euro herunter - das entspricht einem Minus von 28 Prozent innerhalb…
Zur Startseite
Mehr zum Thema
Lesen Sie auch