Neuromarke­ting-Kongress, München.
Gut besucht war wieder das Auditorium in der BMW-Welt beim inzwischen zwölften Neuromarke­ting-Kongress in München.
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Neuromarketing-Kongress

Vertrauensbildung als lang­fristiges Erfolgskonzept

Auf dem zwölften Neuromarketing-Kongress in München stand in diesem Jahr das Thema Vertrauen im Zentrum. Vertrauens­bildung zu Marken, Unternehmen oder auch Vorgesetzten braucht Zeit, so die Botschaft, und darf nicht strategisch verstanden werden.
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August Robert Bosch (23.9.1861 bis 12.3.1942) legte im Jahr 1886 den Grundstein für die heutige Robert Bosch GmbH. Zu einem seiner Unternehmensgrundsätze zählte der Satz: "Lieber Geld verlieren als Vertrauen." Schaut man sich die Geschichte des Unternehmens an, das heute einen Umsatz von rund 78 Mrd. Euro generiert, kann diese Unternehmensphilosophie nicht ganz falsch gewesen sein. Vertrauen als Grundlage unternehmerischen Handelns deckt sich dabei mit einem Schlagwort, das heute, egal aus welcher semantischen Sphäre auch immer, nicht mehr wegzudenken ist: Nachhaltigkeit. Ob bewusst oder zufällig - beim inzwischen zwölften Neuromarketing-Kongress in München, wieder ausgerichtet von der Gruppe Nymphenburg, tauchte der Begriff nur ganz am Rande auf. Vertrauen aber, das ist der Satz auf den sich die durchweg hochkarätigen Vorträge konzentrierten, zielt ebenso wie Nachhaltigkeit auf einen auf Dauer angelegten Unternehmenserfolg.
Den Auftakt im wie immer gut besuchten Auditorium der BMW-Welt in München machte Professor Martin Schweer von der Universität Vechta. Vertrauen, begann der Psychologe, dürfe nie strategisch ausgerichtet sein, sondern müsse immer erarbeitet werden auf der Grundlage einer humanistischen Haltung aus Wertschätzung, Achtung und Res­pekt. Und das brauche Zeit. "Vertrauen kommt zu Fuß und geht im Galopp", referierte Schweer. Zudem stellte er einen direkten Zusammenhang her zwischen Selbstvertrauen und Vertrauen. Nur wer sich selbst vertraue, könne auch anderen vertrauen bzw. Verantwortung übertragen. Grundsätzlich riet er, in Krisensituationen nicht einzelne Personen, sondern immer das System zu hinterfragen.
Schweer ist seit 1998 Leiter des Bereichs Pädagogische Psychologie und des Zentrums für Vertrauensforschung in Vechta. Seine Forschungs- und Beratungsschwerpunkte sind soziale Wahrnehmung und interpersonelles Verhalten.
Etwas geändert wurde in diesem Jahr das Konzept des Programms. Während in den vergangen Jahren zunächst die wissenschaftlich-theoretischen Vorträge zu hören waren und dann der Praxisteil folgte, wechselten sich in diesem Jahr die beiden Themenfelder ab.
Entsprechend folgte der Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen mit dem Vortrag von Christoph Röttele, Sprecher der Geschäftsführung bei Check24, ein Blick in die unternehmerische Praxis. Mund-zu-Mund-Propaganda versteht man im Allgemeinen als die Verbreitung von Nachrichten direkt von Mensch zu Mensch. Röttele allerdings fasste diese weiter, indem er die Verbreitung…
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