Gardening braucht nicht unbedingt einen Garten. In der Stadt tut’s auch der Balkon.
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Ein beliebtes Hobby

Garten gehört zu den Freizeitbeschäftigungen, die in der Pandemie einen Aufschwung erlebt haben. Das wird der Zukunftswissenschaftler Professor Ulrich Reinhardt auf dem IVG-Forum Gartenmarkt genauer erläutern. Gilt das eigentlich auch für ihn? 
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Der Garten hat während der Corona-Pandemie für viele Menschen noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen – als Ruhe-Oase und Rückzugsort. Auf dem 12. IVG-Forum Gartenmarkt am 11. November in Düsseldorf greift Professor Dr. Ulrich Reinhardt in seinem Vortrag „Freizeitverhalten der Bundesbürger – zwischen Garten und Sofa, Erholung und Erlebnis, Geselligkeit und Zeitnot“ diese Entwicklung auf.

Reinhardt ist Zukunftswissenschaftler und Wissenschaftlicher Leiter der „Stiftung für Zukunftsfragen – eine Initiative von British American Tobacco“. Zudem hält er eine Professur für Empirische Zukunftsforschung am Fachbereich Wirtschaft der FH Westküste in Heide.  

 

Wie viel Freizeit haben die Deutschen eigentlich? Und ist das genug?

Professor Ulrich Reinhardt: Das hängt sehr stark vom Alter, Einkommen oder auch der Lebensphase ab – Jugendliche und Rentner haben zum Beispiel mehr freie Zeit als Eltern. Ein Berufstätiger in Vollzeit kommt auf jährlich 2.530 Stunden Freizeit. Das entspricht 29 Prozent des gesamten Jahres. Die übrigen 71 Prozent verteilen sich auf Arbeits- und Schlafzeit sowie sonstige Obligationszeit, zum Beispiel Wegezeiten, Einkaufen, Körperpflege. Genug ist dies für die Wenigsten. Gerade in der Mitte des Lebens – in der sogenannten Rushhour – ist der Wunsch nach mehr freier Zeit sehr ausgeprägt.

Ulrich Reinhardt, Professor an FH Westküste in Heide, ist Wissenschaftlicher Leiter der „Stiftung für Zukunftsfragen“ – und Bastler.
Ulrich Reinhardt, Professor an FH Westküste in Heide, ist Wissenschaftlicher Leiter der „Stiftung für Zukunftsfragen“ – und Bastler.

In Ihrer Studie „Freizeit-Monitor“ untersuchen Sie seit fast einem halben Jahrhundert das Freizeitverhalten der Deutschen. Wie sah die Freizeit eigentlich vor 50 Jahren aus?

Bis in die 1970er-Jahre gab es die Sechs-Tage Woche, wodurch die Arbeitszeit deutlich länger war als die Freizeit. Mit der Einführung der Fünf-Tage Woche und dem zweitägigen Wochenende veränderten sich die Alltagsgewohnheiten. Die freien Tage bekamen einen eigenen Erlebniswert für Geselligkeit und Unternehmungen. Die drei häufigsten Freizeitbeschäftigungen waren damals Kulturveranstaltungen besuchen, sich ausruhen und Besuche machen.

 

Was hat sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert?

Seit den 80er-Jahren dominieren die Medien unsere Freizeit. Spätestens seit dem Privatfernsehen versammeln sich viele Bürger oft und gerne vor dem virtuellen Lagerfeuer im Wohnzimmer. In den 90er-Jahren kamen dann die neuen Medien dazu – allen voran das Internet, später Spielekonsolen, Handys und Laptops. Parallel reduzierten sich soziale und außerhäusliche Aktivitäten. Das…

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