THINK BIG? Wirklich? Kai Kächelein fragt, wann das erste echte Kleinflächenformat in der deutschen DIY-Branche kommt.
THINK BIG? Wirklich? Kai Kächelein fragt, wann das erste echte Kleinflächenformat in der deutschen DIY-Branche kommt.
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Die Gretchenfrage

Wer kann klein? Die DIY-Branche ist auf der Suche nach einem passenden Kleinflächenformat. 
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Lange glaubte man, dass ­Store-Design und Verkaufsfläche bei der Wahl des Formates die alles entscheidenden Faktoren sind, die man berücksichtigen muss. Heute gilt: Kleinfläche ohne Omnichannel-Vertrieb funktioniert nur bedingt!

Die Verkaufsflächen deutscher Baumärkte sind in den letzten Jahren sowohl durchschnittlich als auch absolut kaum noch gewachsen. Es gibt fast keine „weiße Flecken“ auf der Landkarte mehr, auf denen man einen profitablen Baumarkt betreiben kann, der über 10.000 m² aufweist. Wenn es wider Erwarten doch eine Möglichkeit gibt, einen großflächigen Baumarkt zu begründen, verhindern extrem gestiegene Immobilien- und Grundstückspreise sowie die gleichfalls exorbitanten Baukosten eine langfristige Wirtschaftlichkeit des Projektes. Graue Flecken auf der Landkarte gibt es noch, allerdings fehlen dem deutschen DIY-Handel die passenden Formate, um Baumärkte mit 1.000 bis 4.000 m² darauf erfolgreich zu betreiben. Die Großen bevorzugen allesamt Flächen ab ca. 8.000 m² Verkaufsfläche mit einer dazu gehörigen Grundstücksfläche zwischen 20.000 und 25.000 m².

Die Veränderung des Kaufverhaltens der Kunden wurde durch die Corona-Krise noch einmal beschleunigt und sorgt dafür, dass der Leerstand im innerstädtischen Einzelhandel immer mehr steigt. Die Verantwortlichen der Wirtschaftsförderungen und Stadtplanungen der Kommunen arbeiten verzweifelt an zukunftsträchtigen Einzelhandelskonzepten. Leider gibt es in der DIY-Branche derzeit wenig Ambitionen, in Klein- oder City-Baumarktkonzepte zu investieren. In der Vergangenheit gab es hin und wieder vielversprechende Versuche, dem Trend nach Kleinflächen gerecht zu werden. Hornbach versuchte es mit „Hornbach Compact“, Toom war mit zwei verschiedenen Pop-Up-­

Formaten („Stadtgrün“, „Stadtbunt“) in Köln und Frankfurt unterwegs, der innovative Baumarkt „Horst“ der Möller&Förster-Gruppe geht andere Wege und Hagebaus inhaltliche Weiterentwicklung von Kleinflächen bleibt abzuwarten. Kingfishers Screwfix hat den deutschen Markt nicht genügend analysiert und ist ohne ein Omnichannel-Konzept über den Kanal gekommen. Aktuell ist keine strategische Weiterentwicklung all dieser Formate festzustellen, vielmehr scheint es, dass es allesamt eher Versuchsobjekte statt ernst gemeinter DIY-Formate sind. Lediglich „Sonderposten-Baumarkt“ expandiert weiterhin mit dem Fokus auf preisorientierter Waren- und Nahversorgung, allerdings auch eher in der Region. Auch eine neue Namensgebung der Werkers-Welt-Märkte in „Hagebau Kompakt…

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