IPM

Dem Bahnstreik zum Trotz

Zur Jubiläumausgabe hat die IPM in Essen das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt gestellt. Zudem bot die Messe den passenden Rahmen für weitere Themen und Ankündigungen der grünen Branche. 

Die 40. Ausgabe der IPM ist Geschichte: Trotz des bundesweiten Bahnstreiks kamen laut Veranstalter rund 36.000 Fachbesucherinnen und Fachbesucher vom 23. bis 26. Januar 2024 in die Messe Essen, um sich bei 1.403 ausstellenden Unternehmen aus 43 Ländern über Neuheiten in den Ausstellungsbereichen Pflanzen, Technik, Floristik und Ausstattung zu informieren und zu ordern.  

Großes Interesse galt dabei klimaresilienten und biodiversitätsfördernden Pflanzen sowie Innovationen für die ressourcenschonende Produktion. Neben Klimapflanzen zählte unter anderem klimaresiliente Stadtbegrünung zu den Top-Themen.

Der Gartenbau ist leistungsstark und innovativ.
Eva Kähler-Theuerkauf, Vorsitzende IPM-Messebeirates

Im Vergleich zum Vorjahr legte die IPM laut den Verantwortlichen bei der Internationalität ihres Publikums zu. „Die grüne Branche hat auf der 40. IPM Essen einmal mehr gezeigt, welche Relevanz sie für die Themen unserer Zeit hat. Der Gartenbau ist leistungsstark und innovativ. Das haben wir hier an vier Tagen eindrucksvoll gesehen und bewiesen“, zieht Eva Kähler-Theuerkauf, Präsidentin des Landesverbandes Gartenbau Nordrhein-Westfalen und Vorsitzende des IPM-Messebeirates, Bilanz.

Ihren Anspruch als Plattform für den internationalen Gartenbau, um die kommende Saison zu planen, Ware zu ordern oder Investitionen zu tätigen, verdeutlicht die Messe mit einem Anteil von 71 Prozent an Fachbesuchern mit Einkaufs- und Beschaffungskompetenzen im eigenen Unternehmen, 2023 lag der Wert noch bei 66 Prozent. „Genau das macht eine hochkarätige Fachmesse aus. Obwohl der anhaltende Bahnstreik die An- und Abreise erheblich eingeschränkt hat, waren die richtigen Besucherinnen und Besucher vor Ort“, befand Oliver P. Kuhrt, Geschäftsführer der Messe Essen.

Auch auf den Gängen in den Hallen und auf den Messeständen wird ihm Recht gegeben: Nach einem noch etwas verhaltenen Dienstag, waren die Hallen am Mittwoch und Donnerstag gut gefüllt, die Laune gleichermaßen gut bei Ausstellern und Besuchern – was sich auch in den Gesprächen niedergeschlagen habe. Rund 30 Prozent der Besucherinnen und Besucher bestellten laut den Veranstaltern direkt während der Messe. Über 60 Prozent planten aufgrund des Messebesuchs im Nachgang Käufe zu tätigen. Besonders beliebt waren neue Pflanzenzüchtungen. Im Trend liegen derzeit klimaresiliente Gattungen, die sowohl Starkregen als auch Hitze vertragen – ein Aspekt, der sowohl in Privatgärten als auch in der urbanen Begrünung eine immer größere Rolle spielt. 

Nachhaltigkeit und Pflanzen, die besonders klimaresilient und biodiversitätsfördernd sind, standen im Fokus der 40. Ausgabe der IPM.
Nachhaltigkeit und Pflanzen, die besonders klimaresilient und biodiversitätsfördernd sind, standen im Fokus der 40. Ausgabe der IPM. (Quelle: Dähne Verlag, Gangl)

Nachhaltigkeit war ein wiederkehrendes Stichwort, auch im Ausstellungsbereich Technik. Das Innovationscenter Gartenbautechnik informierte etwa zu Torfersatz und der ressourcenschonenden Produktion. Zudem wurden beispielsweise ein Gießroboter und Lösungen zur automatisierten Unkrautbekämpfung vorgestellt. Die neue Sonderschau „Nutzfahrzeuge“ bot Mobile für den Einsatz im Gartenbau mit E-Antrieb. Nachhaltige Floristik stand außerdem im Fokus der FDF-World. Der IPM Concept Store zeigte Produkte für die Sortimentsergänzung im grünen Einzelhandel.  

Das IPM Discovery Center, auch in diesem Jahr zusammengestellt von Kreativdirektor Romeo Sommers, präsentierte, wie sich nachhaltige Lösungen wie etwa biologisch abbaubare Materialien für Verpackungen und Pflanztöpfe in den Handel integrieren lassen und Kunden in Zukunft mit Grün begeistert werden können.

Im Discoery Center wurden nachhaltige POS-Ideen präsentiert.
Im Discoery Center wurden nachhaltige POS-Ideen präsentiert. (Quelle: Dähne Verlag, Gangl)

Schauplatz für grüne Branchen-Preise

Die IPM war zudem erneut die Bühne für zahlreiche Preisverleihungen, etwa das Neuheiten-Schaufenster des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) für neu gezüchtete Pflanzen sowie neue Wild- und Wuchsformen, der Best Practice Award für praxisorientierte Produkte im Floristik-Fachhandel in Zusammenarbeit mit dem FDF, dem Show Your Colours Award, dem International Grower of the Year Award und der IPM Messe-Cup.

Auch das weitere Rahmenprogramm war vielseitig. Am Mittwoch stellte Judith Rakers, bekannt unter anderem aus der Tagesschau, am Stand des Verbands Deutscher Garten-Center (VDG) ihr geplantes Shop-in-Shop-Konzept für den Handel vor, das 2025 bereit sein soll. Nur wenige Tage zuvor hatte Rakers bereits auf der Wintertagung des Verbands gesprochen (mehr dazu im Garten-Ressort dieser Ausgabe).

Aufmerksamkeit gab es für den Vortrag von Judith Rakers  am Stand des VDG.
Aufmerksamkeit gab es für den Vortrag von Judith Rakers  am Stand des VDG. (Quelle: Dähne Verlag, Gangl)

Am Donnerstag wiederum wurde im Innovationscenter Gartenbau im Rahmen einer Pressekonferenz ein Positionspapier zum Thema Torfreduktion vorgestellt, unterzeichnet von einer Allianz aus zwölf Verbänden und Organisationen – auf der IPM wurde diese Allianz unter anderem vom Industrieverband Garten (IVG), dem Zentralverband Gartenbau (ZVG), der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS) und den Bund deutscher Baumschulen (BdB) vertreten.

Hohe Wiederbesuchsabsichten

Insgesamt bewerteten die Fachbesucher das Angebot der IPM Essen 2024 als sehr positiv, das hat laut den Messebetreibern eine Besucherumfrage ergeben: 87 Prozent vergaben die Noten eins bis drei. 91 Prozent würden einen Besuch weiterempfehlen, ebenfalls 91 Prozent wollen erneut die IPM besuchen. Bei den ausstellenden Unternehmen lag der Anteil bei 87 Prozent.  

Die nächste IPM findet vom 28. bis 31. Januar 2025 in der Messe Essen statt.

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