IFH Köln

Baumärkte bauen Vorsprung aus

Die Deutschen legen selbst Hand an in ihrem Heim. Das und die schwächelnde Baukonjunktur sind laut IFH Gründe dafür, dass der Baumarkt die Distribution von Produkten rund ums Streichen von privaten Wohnräumen dominiert. 
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Baumärkte konnten ihre Position beim Verkauf von Farben, Lacken und Malerzubehör in den vergangenen Jahren stärken. Das zeigt ein neuer Branchenbericht des IFH Köln. Demnach gewannen 2024 auch spezialisierte Fachmärkte an Relevanz, während das Malerhandwerk Marktanteile verlor – begünstigt durch die schwächelnde Baukonjunktur und verstärkte DIY-Aktivitäten privater Haushalte.  

Insgesamt dominiert der Einzelhandel die Distribution an Endkundinnen und Endkunden. Bei anderen DIY-Sortimenten – etwa Bauelementen, Baustoffen oder Haustechnik –, hält das Handwerk hingegen bis zu 90 Prozent Marktanteil, während es im Segment Farben, Lacke und Tapeten mit einem Umsatzanteil von 31 Prozent eine deutlich geringere Rolle spielt, halten die Marktforscher fest.  

Der Markt für Farben, Lacke und entsprechendes Zubehör umfasste 2024 laut dem Branchenbericht ein Umsatzvolumen von knapp 4,4 Mrd. Euro zu Endverbraucherpreisen – ein nominales Minus von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach den coronabedingten Sondereffekten in den Jahren 2020 und 2021 ist der Markt für Tapeten, Anstrichmittel und Malerbedarf (wie Pinsel, Farbrollen, Tapeziertische oder Malervlies) damit auf seinen alten Kurs zurückgekehrt, der überwiegend von stagnierenden bis leicht rückläufigen Tendenzen gekennzeichnet ist.

(Quelle: IFH)

Ohne Berücksichtigung der Ausnahmejahre 2020 und 2021, ergibt sich für den Markt seit 2015 eine durchschnittliche Wachstumsrate von -0,4 Prozent. Während Farben, Lacke und ­Malerbedarf 2024 in etwa auf dem Umsatzniveau von 2015 lagen, verzeichneten insbesondere Tapeten sowie Verdünnungen deutliche Rückgänge im Vergleich zum damaligen Stand.

„Der Negativtrend im Markt lässt sich auf verschiedene Ursachen zurückführen“, erklärt Christian Lerch, Senior Consultant am IFH Köln. Für Farben und Tapeten hätten sich unter anderem verlängerte Renovierungsintervalle und Produkte mit höherer Haltbarkeit negativ auf die Absatzentwicklung ausgewirkt. Zudem entstehe weniger Bedarf durch größere Fensterflächen und offene oder kombinierte Wohnräume, die die streich- und tapezierbare Wandfläche pro Raum verringerten. „Bei Farben kommt eine höhere Effizienz hinzu – also größere Flächenleistung bei gleicher Produktmenge –, was die Nachfrage zusätzlich reduziert“, weiß Lerch. 

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