Die Wasserfluten führen in Sachsen, Bayern und Österreich zu starken Beeinträchtigungen und Schäden bei Bau- und Gartencentern
OBI, so eine Sprecherin des Unternehmens, könne von keinen nennenswerten „Katastrophen“ berichten. Pumpen seien zur Zeit dort, wo die Wassermassen einen hohen Pegel haben, schwierig zu beschaffen bzw. ausverkauft. Die Zufahrt zu einigen OBI-Märkten seien ebenfalls immer nicht ganz einfach. Besondere Vorkommnisse gebe es aber nicht.
Auch bei Praktiker laufe, so ein Unternehmenssprecher, der Geschäftsbetrieb normal weiter, auch im vom Hochwasser besonders betroffenen Passau. Nur in Reutlingen kam es bereits am Montag zu einer kurzzeitigen Markt-Schließung wegen Wassereinbruchs im Kellerbereich. Neben Baden-Württemberg, nicht gerade ein Hochwasserschwerpunkt in den letzten Tagen, war auch Berlin betroffen. Nach einer Zeitungsmeldung drohte in ltglienicke ein Regenwasserbecken überzutreten und einen Baumarkt zu überfluten.
Bei Hornbach wurde der Baumarkt in Ansfelden bei Linz (Oberösterreich) überflutet und deshalb geschlossen. Der Markt wird wohl erst in einigen Wochen wieder geöffnet werden können. Die genaue Höhe des nicht versicherten Schadens muss noch ermittelt werden. Er liegt nach ersten Schätzungen in Höhe von mehreren Mio. €. Wegen des Hochwassers hat Hornbach seine Ergebnisprognose für 2002 nach unten revidiert. Man rechnet jetzt mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit unter dem Vorjahresniveau (43,6 Mio. €). Das Unternehmen gewähre in seinen Märkten in Krems, Wels und Ansfelden (vor der Schließung), so die Oberösterreichischen Nachrichten, einen Rabatt von 15 Prozent. Gummistiefel, Pumpen und Spaten seien, so die Zeitung, ausverkauft. Die Sanierungen der Wohnungen ließen mehr Kunden als bisher erwarten.
Einen ähnlichen Weg geht auch Baumax. Auch der größte österreichische Baumarktbetreiber bietet in seinen Märkten einen Rabatt von 15 Prozent für Hochwassergeschädigte an. Einige Zeitschriften unterstellen den Baumarktbetreibern, die solche Preisnachlässe gewähren, in Unkenntnis der Spannen in der Branche mehr oder weniger offen, Geschäfte mit der Hochwasserkatastrophe machen zu wollen. Der Baumax-Markt in Mauthausen wurde geschlossen, weil aufgrund der Regenfluten das mit Kieselsteinen gedeckte Flachdach des Marktes einbrach. Am morgigen Feiertag in Österreich (Maria Himmelfahrt) beabsichtigt Baumax, seine Märkte geöffnet zu hlten, so eine Unternehmenssprecherin. Vermutlich sind auch Märkte des Unternehmens in Tschechien (Prag) vom Hochwasser der Moldau betroffen. Nähere Angaben konnte das Unternehmen aber noch nicht machen.
Bei Hellweg, so das Unternehmen, sind in erster Linie Filialen in Sachsen und Österreich betroffen. In Zwickau ist die gesamte Innenstadt gesperrt und der Bau- und Gartenmarkt durch eine Straßensperrung abgeschnitten. Die Filialen Freiberg, Leipzig-Lützschena, Delitzsch und Chemnitz sind ebenfalls von Überflutungen, Sperrungen und Evakuierungen betroffen. Auch die oberösterreichischen Standorte Linz, Ried, Micheldorf und Vöcklabruck hoffen auf fallende Pegelstände. Zur Sicherung der Filialen wurden Sandsäcke bereit gestellt. Der Betrieb laufe aber relativ normal weiter.
Bei Toom ist eine ganze Reihe von Märkten vom Hochwasser betroffen. Der Markt in Dresden-Laubegast ist nicht mehr erreichbar, alle Zufahrtsstraßen wurden gesperrt. Betroffen sind auch die Märkte in Dresden-Gorbitz und –Kaditz, Meißen, Riesa, Senftenberg, Zittau, Glauchau, Röhrsdorf, Marienberg, Schneeberg, Cham und in Kötzting. Der im September in Freital neu eröffnende Toom-Baumarkt befindet sich auch im Hochwassergebiet, ist aber bisher verschont geblieben.