Die Verunsicherung hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland nimmt bei den Konsumenten weiter zu. Im August büßte der Indikator gegenüber dem Vormonat gut 4 Punkte ein und liegt nun bei einem Wert von 11,4 Punkten. Das sind 23 Punkte mehr als im August 2005. Trotz der aufkommenden Skepsis sehen die Verbraucher ähnlich den Unternehmen (ifo-Geschäftsklima) allerdings die künftige wirtschaftliche Entwicklung nicht so pessimistisch wie die Finanzanalysten (ZEW-Konjunkturerwartungen), die für die nächsten sechs Monate eine deutliche Verschlechterung der konjunkturellen Lage erwarten.
Die Neigung der Verbraucher, sich demnächst größere Anschaffungen zu leisten, ist auch im August äußerst positiv. Der Indikator büßte zwar gegenüber dem Rekordmonat Juli 1,4 Punkte ein. Mit 56,1 Punkten ist es allerdings der zweithöchste Wert, der jemals gemessen wurde. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt er über 60 Punkte höher. Wesentlicher Treiber für das überaus hohe Niveau der Anschaffungsneigung ist die bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung. Ob sich die gute Konsumneigung auch in vollem Umfang in tatsächliche Käufe umsetzen lässt, bleibt allerdings vor dem Hintergrund der schwachen Einkommenserwartung fraglich. Alternativ könnten die intendierten Käufe auch dadurch finanziert werden, dass die Konsumenten weniger sparen. Vermutlich wird sich deshalb die Sparquote in diesem Jahr noch verringern.