Energiesparlampen und Bauschaumdosen

DUH kritisiert die Entsorgungspraxis des Handels

11.07.2014

Deutsche Baumärkte informieren ihre Kunden nicht ausreichend über die Entsorgung und Abgabe alter Energiesparlampen und Bauschaumdosen. Diesen Vorwurf erhebt die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Die Rückgabe dieser Produkte am Verkaufsort schätzt die Umweltschutzorganisation als problematisch ein. Zu diesem Ergebnis kommt sie nach bundesweiten Testbesuchen in insgesamt 78 Baumärkten. Mehr als ein Drittel aller getesteten Filialen schnitten beim Service-Test mit der Bewertung "mangelhaft" oder "schlecht" ab. Alte Energiesparlampen enthalten kleine Mengen Quecksilber, gebrauchte Bauschaumdosen den gesundheitsgefährdenden Reststoff Isocyanat.
"Für Verbraucher ist der Weg zum Verkaufsort in der Regel die einfachste Möglichkeit, ausgediente Produkte zurückzugeben, die nicht in den Hausmüll oder die gelbe Tonne gehören", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Er fordert, die Informationspflicht zu Rückgabemöglichkeiten von Bauschaumdosen konsequent umzusetzen. Gleichzeitig sollte der Handel dazu verpflichtet werden, Energiesparlampen, ähnlich wie Batterien, flächendeckend zurückzunehmen.
In mehr als der Hälfte aller getesteten Filialen waren den Angaben zufolge keine Informationen zur Entsorgung von Bauschaumdosen im Eingangsbereich vorhanden. Über ein Drittel der Märkte informierte die Kunden am Verkaufsregal nicht, wie Energiesparlampen zu entsorgen sind.
Einzelne Baumärkte verweigerten die Rücknahme von Energiesparlampen und Bauschaumdosen komplett. Knapp 30 Prozent der getesteten Filialen boten ihren Kunden nicht an, Bauschaumdosen in verbraucherfreundlichen Sammeltonnen abzugeben - ein Service, der unter Baumarktmanagern inzwischen als Standard gilt. Nach Ansicht von DUH-Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer verschenken die Baumärkte die Möglichkeit, "Kunden aktiv an sich zu binden, weil sie es nicht schaffen, einen guten Kundenservice zur Entsorgung schadstoffhaltiger Produkte anzubieten".
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