Trotz Baumarkt-Bann

2017 wurde mehr Glyphosat verkauft als 2016

Trotz Baumarkt-Bann wurde 2017 mehr Glyphosat verkauft als noch 2016 (Foto: flickr.com/photos/campact/27261454044/).
Trotz Baumarkt-Bann wurde 2017 mehr Glyphosat verkauft als noch 2016 (Foto: flickr.com/photos/campact/27261454044/).
20.09.2018

Laut BHB wird zwar in den deutschen Baumärkten kein Glyphosat mehr in den Verkehr gebracht (s. Artikel in der Wirtschaftswoche vom 14. September 2018), dennoch wurden 2017 von dem Totalherbizid rund 4.700 Tonnen in Deutschland verkauft, das sind 900 Tonnen mehr als im Vorjahr (so das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit).
Zuletzt hatte Hellweg das Pflanzenschutzmittel, dessen bekanntester Markenname Roundup ist, aus seinen Baumärkten entfernt. Die Wirtschaftswoche zitiert BHB-Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Wüst mit der Aussage, dass die Industrie die zunehmenden Bedenken der Verbraucher nicht ernst genommen habe: "Die haben uns erzählt, wir sollten einfach weitermachen mit dem Glyphosat-Verkauf."
Über den Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft und in Gärten, aber auch z. B. bei der Bahn, ist ein erbitterter Streit entbrannt. Primär geht es um die Gefährlichkeit des weltweit am weitesten verbreiteten Herbizids (Karzinogenität und Genotoxität). Der Stoff wurde 2015 von der IARC, einem Gremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Die IARC untersucht allerdings nicht, ob ein Mittel bei der Anwendung im Alltag Krebs erzeugt, sondern nur ob es grundsätzlich dazu in der Lage ist. Andere Behörden, die die Risiken bei einer Anwendung im Alltag beurteilen, sehen dagegen kein Krebsrisiko - darunter die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) und das Joint Meeting on Pesticide Residues (JMPR), ebenfalls wie die IARC ein Gremium der WHO.
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