Recycling-Baumarkt in Berlin geplant

Der Berliner Senat hat vor, in der Bundeshauptstadt einen sogenannten Re-Use-Baumarkt zu eröffnen. Dort sollen gebrauchte Baustoffe angeboten werden. Als Standort wurde Marzahn ins Auge gefasst, im Sommer 2022 soll eröffnet werden. Das Angebot ist zunächst von und für Gewerbetreibende gedacht, nach und nach sollen auch Endverbraucher folgen, wie Matthias Borowski, Sprecher des Umweltsenats, erklärt. Die Planungen sollen in den kommenden Wochen festgezurrt werden.

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz hat vor mehr als vier Jahren die Initiative „Re-Use Berlin“ ins Leben gerufen. Die Wiederverwendung von Produkten zu fördern ist ihr zentrales Anliegen. Dr. Silke Karcher, Staatssekretärin für Umwelt und Klimaschutz, sieht das als „einen wichtigen Schritt zur Realisierung einer nachhaltigen, zirkulären Bauwirtschaft“. Man wolle helfen, die Ressourcenverbräuche und Klimagasbelastungen der Branche drastisch zu verringern. Aktuell läuft zu diesem Thema ein Ideenwettbewerb. Gesucht werden Lösungen und Projekte, die konkrete Bauvorhaben betreffen können, etwa den Umbau bestehender Gebäude unter Berücksichtigung von Re-Use-Kriterien oder die Konstruktion künftiger Re-Use-fähiger Gebäudeteile.

Ein ähnliches Konzept wie der geplante Baumarkt hat auch der der im Herbst 2020 eröffnete, sogenannte Re-Use Superstore „B-Wa(h)renhaus“ im Karstadt am Hermannplatz in Berlin. Verschiedene Händler bieten dort ein Sortiment, das vor allem aus Secondhand-Kleidung, Vintage-Möbeln sowie geprüften IT- und Elektrogeräten besteht. Im Juni 2021 wurde zudem das Re-Use Zentrum für klimaschonende Ressourcennutzung mit den Handlungsfeldern Sharing, Re-Use, Repairing und Upcycling am Alexanderplatz eröffnet. Das Zentrum versteht sich als Reallabor und verbindet praktische Umsetzung, Feedback und systematische Erfassung und Auswertung der Ergebnisse.