Anreize für Umsetzung von Energieeffizienz nötig

Da sie von gesunkenen Energiekosten nicht unmittelbar profitieren können, ist die Bereitschaft vieler Vermieterinnen und Vermieter von Einzelhandelsimmobilien, in Energieeffizienzmaßnahmen zu investieren, derzeit gering. Das ergab eine Studie im Auftrag des Berliner Forschungs- und Beratungsinstituts Adelphi und der Klimaschutzoffensive des Handels, an der auch der HDE beteiligt ist. Vermieter würden mehr Energieeffizienzprojekte starten, wenn passende finanzielle Anreize zur Verfügung stünden, argumentieren die Initiatoren der Studie. Darunter fallen angepasste Förderprogramme mit höheren Fördersätzen oder Steuervorteile.

Einfachere und schnellere Antragsverfahren würden die Inanspruchnahme von Förderprogrammen zudem erleichtern. Ebenfalls interessant sei das Energiespar-Contracting. Nadine Nitsche, Consultant bei Adelphi, ergänzt: „Die Mehrheit der Befragten geht davon aus, dass neben freiwilligen Konzepten auch ordnungsrechtliche Vorgaben erforderlich sein werden, um die Klimaschutzziele zu erreichen.“

Aus der Befragung leiten die Autoren die Empfehlung ab, Mindeststandards für Bestandsgebäude in Verbindung mit einem Bonus-Malus-System zu implementieren. Auch eine stärkere Kooperation zwischen Mietern und Vermietern empfiehlt das Autorenteam. Ebenso identifizieren sie eine Aufteilung des CO₂-Preises zwischen Mietern und Vermietern als ein wichtiges Mittel. Demnach kommt der Vermieter bei energetisch unwirtschaftlichen Gebäuden für den Hauptteil des CO₂-Preises auf. Eine solche Regelung für Wohngebäude bringt die Bundesregierung aktuell auf den Weg.