Laut Einschätzungen des Industrieverbands Garten (IVG) e.V. steuert der Markt für Düngemittel aufgrund der immens steigenden Gas- und Energiekosten auf dramatische Preissteigerungen und Engpässe zu. Insbesondere die Verfügbarkeit von Harnstoff – Grundstoff vieler Stickstoffdünger – ist derzeit für deutsche Produzenten stark eingeschränkt und finanziell kaum noch abbildbar, heißt es vonseiten des IVG.
„Die Situation für die Hersteller ist dramatisch, wir befinden uns in einer nie dagewesenen Krise“, so Robert Scheuß, Referent Gartenbau beim IVG. Es bestehe das Risiko, dass durch die Produktionsrückgänge und -einschränkungen in näherer Zukunft kein Harnstoff mehr verfügbar ist, da auch die Lagerbestände der Düngemittelhersteller größtenteils bereits aufgebraucht sind. Noch erhältlicher Harnstoff wird entsprechend im Preis anziehen. Zum Vergleich: Seit 2019 hat sich der Harnstoffpreis versechsfacht. Weiter befeuert wird die Problematik durch Schwierigkeiten beim Import, da ausländische Hersteller überwiegend ihre Bestandskunden beliefern. Alles in allem sieht Scheuß die Existenz deutscher Düngemittelhersteller durch die Situation gefährdet.
Dementsprechend fordert der IVG eine Reaktion auf die Krise seitens der Politik, um die Düngemittelproduktion und somit die Versorgung der Landwirtschaft und Gartenbaubetriebe mit notwendigen Düngemitteln aus hiesiger Produktion aufrecht zu erhalten.