IVG kritisiert geringe Dialogbereitschaft zur Torfnutzung

Das vom Bundeskabinett beschlossene Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) aus dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) flankiert die Ziele der Bundesregierung zum Klimaschutz und zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Der Industrieverband Garten (IVG) begrüßt die Intention des Programmes, bemängelt aber eine seiner Ansicht nach einseitige Betrachtungsweise und eine fehlende Berücksichtigung der Bedenken aus der Wirtschaft.

Der IVG bezieht sich dabei vor allem auf das erste Kapitel des ANK, in dem es um den Schutz intakter Moore und Wiedervernässungen geht. Dort seien schlichtweg fachliche Fehler gemacht worden. „Durch die Substratindustrie geht heutzutage keine Gefahr für intakte Moore mehr aus. Der Torfabbau findet seit den 1980er-Jahren nur noch auf bereits lange entwässerten und landwirtschaftlich genutzten Flächen statt“, erklärt Philip Testroet, Referatsleiter Gartenbau und Umwelt beim IVG. 

Ein kompletter Torf-Verzicht in allen Kultursubstraten für den Erwerbsgartenbau sei aus heutiger Sicht mittel- bis langfristig nicht denkbar. Daher müsse die Bundesregierung ihre Ziele mit den Betroffenen rückkoppeln und die Möglichkeit der Torfnutzung weiter garantieren, heißt es weiter.

„Darüber hinaus bieten wir die Expertise unserer Unternehmen bei der Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorflächen an“, so Testroet. Die Industrie vernässt und renaturiert seit mehr als 30 Jahren die ehemaligen Torfabbauflächen und kann so auf Fachkenntnisse zurückgreifen. „Trotz der Kritikpunkte sieht sich die Substratindustrie als enger Partner bei der Wiedervernässung von Moorböden und ist bereit für den Dialog mit der Politik, zum Beispiel in Form eines runden Tisches“, sagt Testroet.