Wohnungsbau-Tag

Verbände warnen vor „Kipppunkt“ auf dem Wohnungsmarkt

Der Staat soll sich stärker im Wohnungsbau engagieren, fordern die Branchenverbände.(Quelle: Pexels)
Der Staat soll sich stärker im Wohnungsbau engagieren, fordern die Branchenverbände.
20.04.2023

„Der Wohnungsmarkt steht am Kipppunkt“, ist die Botschaft, die der Wohnungsbau-Tag heute in Berlin der Politik vermitteln will. Eine aktuelle Studie des schleswig-holsteinischen Wohnungs- und Bauforschungs-Instituts Arge (Kiel) kommentierte der Studienleiter Prof. Dietmar Walberg so: „Wenn jetzt nichts passiert, dann gibt es beim Wohnungsbau keine Talfahrt, dann erleben wir beim Neubau von Wohnungen einen regelrechten Absturz.“ Noch sei der Wohnungsbau gut aufgestellt: „Die heute vorhandenen Kapazitäten reichen, um 400.000 Wohnungen pro Jahr neu zu bauen“, sagte Walberg.

Den Wohnungsbau-Tag veranstalten sieben Organisationen und Verbände der Bau- und Immobilienwirtschaft, die sich im „Verbändebündnis Wohnungsbau“ zusammengeschlossen haben; dazu zählt auch der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB). Ihre Forderung an Bund und Länder: Der Staat muss seine Fördergelder für den Wohnungsbau „massiv aufstocken“.

Konkret seien für den sozialen Wohnungsbau bis 2025 mindestens 50 Mrd. Euro an Fördermitteln notwendig. Diese sollten von Bund und Ländern als Sondervermögen zur Verfügung gestellt werden. Nur mit den zusätzlichen Mitteln könne es gelingen, 100.000 Sozialwohnungen pro Jahr neu zu bauen. Der Staat müsse zudem dem bezahlbaren Wohnungsbau intensiv unter die Arme greifen: Für 60.000 Wohnungen mit einer Kaltmiete zwischen 8,50 Euro und 12,50 Euro seien in dieser Legislaturperiode des Bundes noch einmal mindestens 22 Mrd. Euro notwendig.

Zudem sei es notwendig, den Bauüberhang – also die rund 900.000 zwar genehmigten, aber noch nicht fertig gebauten Wohnungen – ins Visier zu nehmen. Das gelte insbesondere für die 40 Prozent davon, die bislang nur auf dem Papier stehen, bei denen es aber noch keinen Baustart gibt.

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