Destatis-Zahlen

Auftragslage am Bau: Keine Trendwende erkennbar

Die Baubranche kämpft mit einer weiterhin sinkenden Auftragslage.(Quelle: Pexels)
Die Baubranche kämpft mit einer weiterhin sinkenden Auftragslage.
25.07.2023

Der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist im Mai 2023 gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt leicht gestiegen (plus 3,5 Prozent), wie das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet. Im Hochbau stieg der Auftragseingang um 2,2 Prozent und im Tiefbau um 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr verschlechterte sich der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang laut Destatis jedoch um 5,7 Prozent (Hochbau: minus 15,2 Prozent, Tiefbau: plus 4,7 Prozent). Der nominale Auftragseingang lag im Mai 2023 mit einem Volumen von 8,7 Mrd. Euro 2,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der nominale Umsatz erhöhte sich aufgrund der gestiegenen Baupreise jedoch um 3,8 Prozent auf 9,5 Mrd. Euro.

In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres sanken die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe dementsprechend gegenüber dem Vorjahreszeitraum real um 14,7 Prozent und nominal um 3,7 Prozent. Die Umsätze sanken laut Destatis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum real um 7,3 Prozent und stiegen nominal um 4,8 Prozent.

Mit Sorge – insbesondere beim Wohnungsbau – betrachtet Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, die Entwicklung: „Leider ist keine Trendwende bei der Nachfrage im Wohnungsbau erkennbar. Wir haben zum Vorjahr einen Rückgang bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude von 41.155 Wohneinheiten zu verzeichnen, ein Rückgang um mehr als 30 Prozent. Bei den Auftragseingängen im Wohnungsbau beträgt der Rückgang ebenfalls ein Drittel (minus 32 Prozent). Die Rückmeldungen aus den Unternehmen lassen eine Fortsetzung dieses Negativtrends in den kommenden Monaten erwarten.“ Dementsprechend müssten diese Zahlen ein Weckruf für die Politik sein, positive Signale in Form von gezielten Maßnahmen zu senden. Als mögliche Beispiele sieht Pakleppa etwa eine höhere Darlehensgewährung und höhere Zinsstütze durch die KfW-Bank.

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